Zweibrücken Einer statt drei Goldpunkte

Sein Treffer zum 30:28 100 Sekunden vor Schluss ließ die VTZ Saarpfalz vom Sieg in Oppenweiler träumen: Außen Richard Wilga.
Sein Treffer zum 30:28 100 Sekunden vor Schluss ließ die VTZ Saarpfalz vom Sieg in Oppenweiler träumen: Außen Richard Wilga.

«OPPENWEILER.» Das war nichts für schwache Nerven. Nahezu die gesamte Spielzeit über lagen die Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz im Auswärtsspiel der Dritten Liga beim HC Oppenweiler/Backnang vorne. In den Schlussminuten fehlte es dem Team nach Ansicht von Trainer Danijel Grgic an der nötigen Cleverness, um die Partie vollends über die Runden zu bringen. Die Gastgeber kamen mit einer Energieleistung noch zum 30:30.

Die Anfangsphase der Begegnung gehörte der VT. Sie formierte eine gute Abwehr. Die Angriffsspieler der Gäste agierten ballsicher, überzeugten obendrein durch eine gute Wurfausbeute. Sie gingen mit 7:3 in Führung. Nach einer Auszeit der Hausherren verloren die Zweibrücker ihre Stabilität, was die HCOB-Handballer zu einer Vier-Tore-Serie und zum 7:7-Ausgleich nutzten. Doch diese Phase war nur kurz, schnell entwickelte sich wieder eine ausgeglichene Partie, in der die Gäste aus der Westpfalz mit ihrer reifen Spielanlage wieder in Führung gingen. Vor allem die Rückraumspieler Martin Mokris und Tom Paetow nutzten den Platz, den ihnen die Abwehr der Gastgeber bot. Und obwohl Abwehrmann Philipp Wiese mit Rot vom Feld musste, führte Zweibrücken zur Pause mit 15:14. Nach Wiederanpfiff machten die Gastgeber Druck. Kreisläufer Jonathan Fischer traf bei seiner Premiere im HCOB-Dress zum Ausgleich, dann boten sich Gelegenheiten zum Führungstor. Doch entweder war der 2,17 Meter lange Torwart Sven Mevissen zur Stelle, oder der Pfosten rettete für die VTZ. Das schmerzte die Hausherren, die Gäste hingegen taten, was sie schon in Durchgang eins getan hatten: Sie spielten zuverlässig ihr Spiel und legten wieder vor. Zweibrücken führte ab der 35 Minute wieder beständig mit einem oder zwei Treffern. Als der sonst so zuverlässige HCOB-Siebenmeterwerfer Marcel Lenz zweimal hintereinander an Mevissen scheiterte und die Gastgeber einige weitere Angriffe durch technische Fehler beendeten, gelang der VTZ acht Minuten vor dem Ende durch ein Kontertor von Dusan Maric sogar eine Drei-Tore-Führung. HCOB-Coach Matthias Heineke nahm seine letzte Auszeit, die Gastgeber erhöhten das Risiko. Sie verteidigten offensiver – und nun machte auch das Grgic-Team Fehler. Die Werfer scheiterten wiederholt an Torwart Thomas Fink. Vier Minuten vor dem Ende stand es 27:27. Die VTZ legten ein letztes Mal vor. Tomas Kraucevicius und Tom Paetow trafen zum 29:27. Fischers Anschlusstreffer beantwortete Außenspieler Richard Wilga 100 Sekunden vor dem Ende mit dem 30:28. Doch das letzte Wort hatten die Hausherren. Sie kamen, auch weil Martin Mokris zu Beginn der Schlussminute einen Siebenmeter vergab, noch zum Remis. Denn der letzte Freiwurf der VTZ blieb im Block hängen. Die Punkte waren geteilt. VTZ-Trainer Danijel Grgic meinte: „Für uns ist jeder Auswärtspunkt Gold wert. Wir haben sehr ruhig und sehr konzentriert gespielt. Als wir acht Minuten vor dem Ende mit drei Toren geführt haben, hat uns ein bisschen die Cleverness gefehlt. Der HC Oppenweiler/Backnang hat es mit seinem tollen Publikum und kämpferischem Einsatz noch zum Remis geschafft. Deshalb ist das letzte Gefühl für mich doch negativ.“ So spielten sie HC Oppenweiler/Backnang: Koppmeier, Fink (23.-60.) – Szilagyi, Wolf (4), Kuhnle, Prasolov (5), Sigle (3), Raff (2) – Lenz (9/5) – Maurer (2/1), Köder (1) – Schöbinger (1) , Fischer (3), Koch VTZ Saarpfalz: Klöckner, Mevissen (22.-60.) – Paetow (6), Mokris (8/5), Petrusis (1), Kraucevicius (3) – Brauns (1) – Maric (1), Wilga (3) – Wiese (2), Radenovic (5) – Schweitzer, Wetz, Stauch Spielfilm: 3:7 (14.), 9:9 (20.), 14:15 (Halbzeit) – 20:20 (44.), 23:26 (52.), 30:30 (Ende) - Zeitstrafen: 3:4 - Siebenmeter: 5/7 – 5/6; Disqualifikationen: Wiese (16., Foul an Prasolov) - Beste Spieler: Fink – Mokris - Zuschauer: 600 - Schiedsrichter: Bittner/Casselmann (Dreieich).

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