Zweibrücken Ein Blues-Abend voller wehmütiger Erinnerungen

Der Zweibrücker Otmar Klein, Bassist und Mitgründer und Leiter der 2nd Bridge Blues Band (Foto von 2015), starb im Mai 2018.
Der Zweibrücker Otmar Klein, Bassist und Mitgründer und Leiter der 2nd Bridge Blues Band (Foto von 2015), starb im Mai 2018.

Die Ursprünge der 2nd Bridge Blues Band gehen ins Jahr 2002 zurück, als Zweibrücken 650 Jahre Stadtrechte gefeiert hat. Otmar Klein suchte damals einen Texter für Remakes von Blues- und Jazz-Standards, der Geschichten aus der Amizeit, den Jahren nach dem Krieg erzählen kann – und fand ihn in Wolfgang Ohler. Die Songs, die Ohler damals schrieb (neue Texte auf klassische Bluesnummern), sind auf der ersten CD der Band „Kalte Krieger“ (2004) zu hören. Die Titel der Stücke machten schon klar, worum es geht: „Ixheimer Straße Blues“, „Halbstark“, „Schwarzbach Blues“, „Komm mit nach Chicago“, „Am Tag als die Musik starb“, „Susie Blue“. Die Band trat gut sechs Jahre lang in der Region auf. Nach einer Pause hat Otmar Klein 2009 die Band mit neuer Besetzung wiederbelebt. Andi Rumpf schrieb nun die Texte. Die Band produzierte zwei weitere CDs und hat sich in der Region einen Namen gemacht. Otmar spielte Bass, 2016 absolvierte er seinen letzten Auftritt mit der Band. Dass er krank war, wollte er nicht publik machen. Am 16. Mai 2018, einen Tag vor seinem 66. Geburtstag, war er seinem Krebsleiden erlegen, so Wolfgang Ohler, der den Anstoß für diese Hommage gab. Heute tritt die aktuelle Besetzung der 2nd Bridge Blues Band mit Andreas Rumpf (Gitarre), Rolf Lehberger (Gesang), Marc Kambach (Percussion) und Helmut Duden (Bass) sowie Andreas Peter (Bass, in seinem Studio wurde „Kalte Krieger“ aufgenommen) und Otmars Witwe Karin Klein (Gesang) auf. Vor der Pause gibt es die Songs aus der Anfangszeit der Band, nach der Pause die neuen. Und Karin Klein wird noch einen Titel aus dem Programm „Mondspiegel“ vortragen, das sie mit ihrem Mann und Wolfgang Ohler auf die Bühne brachte. Dazu gibt es Erinnerungen an Otmar Klein. So wird Wolfgang Ohler erzählen, wie ihn Otmar Klein 2002 anrief, und damit die 2nd Bridge Blues Band ins Rollen brachte. Er wollte nur mitmachen, wenn er Mitglied der Band werden könnte, erzählt Ohler. Und Otmar Klein sagte, das sei kein Problem, welches Instrument er denn spiele. „Keins“, sagt Ohler. Und er singe auch nicht. Aber er könne erzählen. Und so kam es auch: Bei den ersten Konzerten las Ohler die Texte einfach vor. Ohler hatte auch die Idee für den Namen der Band: „Wenn eine Stadt zwei Brücken hat, dann ist die erste Brücke den wohlhabenden Bürgern, den Kaufleuten und Adligen, den Pfeffersäcken und ihren vornehmen Damen vorbehalten. Über die zweite Brücke kommen die Habenichtse, Gaukler, Musikanten, Vaganten, leichten Mädchen und schweren Jungs in die Stadt; und natürlich auch die Burschen, die den Blues können. Also ist das auch die Brücke der 2nd Bridge Blues Band. Als ich das Otmar erzählt habe, hat er sein Blues-Gesicht gemacht: Ein Lächeln, in dem zugleich sehr viel Wehmut steckt, und hat zögernd zugestimmt.“ Bei der Hommage geht es auch um Erinnerungen, die zwischen den Songs erzählt werden. „Und weil es ein Blues-Abend ist, werden wir traurig sein, aber nicht ausschließlich, sondern auch die frohe Zeit mit Otmar nicht vergessen“, sagt Ohler. Der Eintritt zu der Hommage ist frei. Es wird – wie immer – um Spenden zugunsten des Fördervereins der Himmelsbergkapelle gebeten.

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