Zweibrücken Do bische platt: De Ohler werd heit 80

Wolfgang Ohler – Jurist, ehemaliger Richter, Autor, Literat, Künstler – feiert heute seinen 80. Geburtstag.
Wolfgang Ohler – Jurist, ehemaliger Richter, Autor, Literat, Künstler – feiert heute seinen 80. Geburtstag.

Er hat es nun mal mit den Lumpen, das ist nicht zu leugnen: Im früheren Beruf als angesehener Richter im Pfälzischen Oberlandesgericht seiner Vaterstadt ja sowieso. Im Ruhestand dann als Schreiber der Mundart-Kolumne in der RHEINPFALZ. Wolfgang Ohler wird heute 80 Jahre alt.

Nur waren es recht unterschiedliche Lumpen, mit denen sich Geburtstagskind Wolfgang Ohler in seinem Leben beschäftigte: Zunächst die Zeitgenossen, die es mit Gesetz und Ordnung nicht so genau nehmen, denen jagte er jahrelang nach. Im Ruhestand waren es dann die Lumpen, mit denen der Wirt beim Feierabend-Schöppchen die Theke säuberte. Von ihm immer „ de Wischlumpe“ genannt. Nicht zu verwechseln mit dem Lumpen, den „es Fienche“ in seiner Kolumne „Do bische platt“ das Duschen in der Zeit des Energie-Sparens einsetzte: „De Wäschlumpe“ also. Und wenn ich mich nicht irre, hat der Kolumnen-Schreiber auch bereits den Lumpen in der Küche, den „Spül-Lumpen“ erwähnt.

Nicht ausgeschlossen ist, dass Ohler noch eine weitere Art von Lumpen entdeckt und sofort – natürlich! – darüber schreibt. Schließlich sagt er selbst von sich: „Kein Genre ist vor mir sicher!“ Was hat er nicht alles schon geschrieben: Selbst wer ihn seit vielen Jahren schon als Leser begleitet, erschrickt, wenn er die lange Liste der Texte sieht, die Ohler auf seiner – ebenfalls lesenswerten – Internet-Seite aufgelistet hat.

Breites Autoren-Portfolio

Bücher, immer wieder Bücher der verschiedensten Art und weil er sich gerne erinnert, wie er selbst schreibt, sind es vor allem auch Texte, die sich auch mit seiner eigenen Jugend und der seiner Leser beschäftigen. Wie oft schon hat mich der Freund aus München auf das Buch „Magermilch und Rock’n’Roll“ angesprochen. Allein der Titel beschreibt doch schon eine ganze Epoche! Immer wieder wird es in die Hand genommen. Wie die dreißig anderen Bücher anderen auch. Das gilt ebenfalls für seine geschichtlichen Beiträge der unterschiedlichsten Art: Gerade erst hat er sich der Herzogzeit gewidmet und verdeutlicht, worauf die „Zweebrigger Herzochsnarre“ stolz sein können – ach, natürlich stolz sind! Dass Ohler, das fällt einem jetzt ein, auch als Vereins-Vorsitzender sich um die Fasanerie-Ruine kümmert – wen wundert’s?

Er lebt aber nicht in der Vergangenheit und hat auch über die Geschichte der Stadtwerke geschrieben; unterhaltsam, mit großer Sachkenntnis natürlich. Da nimmt er es schon genau. Natürlich war er einige Jahre auch Mitglied im Stadtrat, ein eigener Kopf, mit besonderen Ideen. So blieb es nicht aus, dass man Ohler auch für eine Oberbürgermeister-Wahl nominierte, wobei er dann dem langjährigen Bürgermeister Jürgen Lambert unterlag – was ihn wirklich nicht knicken musste.

Nicht ohne zweimal „Kanton“

Ein guter Geburtstags-Artikel ist für Ohler erst dann eine gelungener, wenn mindestens zweimal das Wort „Kanton“ darin vorkommt! Hat er selbst gesagt! Er legt Wert darauf, im „Storchen-Kanton“ geboren zu sein und hier noch zu wohnen. Und freut sich, wenn er danach befragt wird. Auch wenn nicht wenige Zeitgenossen die Vermutung haben, dass er ideenreich selbst die ganze Namens-Geschichte erfunden habe, was ja auch nicht stimmt.

Stimmen tut auf jeden Fall, dass Wolfgang Ohler am Donnerstag 80 Jahre jung wird und viele Leser seiner wöchentlichen Mundart-Kolumnen und Weggenossen werden gerne gratulieren. Du werschd dich noch wunnere, do bische platt, Wolfgang!

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