Zweibrücken Blutspenden: Mit mehr gerechnet, aber froh um jeden einzelnen Spender

Blutspende des DRK in der ehemaligen Hauptschule Nord, vorne links Mehrfachspender Sascha Dahler.
Blutspende des DRK in der ehemaligen Hauptschule Nord, vorne links Mehrfachspender Sascha Dahler.

Fürsorglich wie eine Mutter sorgten sich am Donnerstag Helfer des Roten Kreuzes um die Blutspender in der ehemaligen Hauptschule Nord. Kartoffelsuppe, Berliner, Schokolade, heiße und kalte Getränke, Desinfektionsmittel, alles war da. Und doch hätten sich die Organisatoren mehr Andrang gewünscht.

„Ich hatte mit mehr Resonanz gerechnet“, sagte gegen 18 Uhr Jennifer Veron, Gebietsreferentin des DRK-Blutspendedienstes. Rund 40 Spender waren seit 16.30 Uhr zum ersten Zweibrücker Blutspendetermin in diesem Jahr gekommen. 64 Anmeldungen hätten vorgelegen, wobei diese nicht zwingend erforderlich waren. Der eine oder die andere kam auch spontan vorbei.

30 Fragen, die meisten zu gesundheitlichen und medizinischen Gesichtspunkten wie Vorerkrankungen und Medikamenten, musste jeder Blutspender vor dem Spenden per Fragebogen beantworten. Ein obligatorisches Arztgespräch mit einem der beiden Mediziner stand ebenfalls auf dem Zeitplan. Zwischen sechs und zehn Minuten dauerte dann die eigentliche Blutspende auf einer der sechs Entnahmeliegen, zehn bis 15 Minuten Ruhephase auf einer benachbarten Ruheliege folgten. Dann wurden die Spender mit Speisen und Getränken versorgt.

Auch Patrick Wagner, seit drei Jahren Blutspende-Beauftragter des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz, hätte sich mehr Spender erhofft. Allerdings sei man um jede Spende froh, ergänzte er. Laut Jennifer Veron spendet jeder Spender 500 Milliliter Blut, was 528 Gramm entspricht. Hochgerechnet auf die rund 40 Spender, die zwischen 16.30 Uhr und 18 Uhr gespendet haben, sind das 20 Liter Blut, die am Donnerstagabend sozusagen den Besitzer wechselten. „Mit jeder Konserve kann man im Schnitt drei bis vier Leben retten“, machte Veron klar. Diesmal vielleicht noch ein paar mehr, da die Stefan-Morsch-Stiftung gleichzeitig eine Stammzellentypisierung anbot. Mit dem ohnehin abgenommenen Blut der Spender, die noch nicht typisiert und mit der Typisierung einverstanden waren, verfolgte der Blutspendedienst also noch eine weitere gute Tat.

„45 Prozent unseres Bluts geht in die Onkologie, also die Krebsbehandlung. Weitere 25 Prozent bekommen Krankenhäuser für Operationen“, erklärte Jennifer Veron. War im vergangenen Jahr ein enormer Engpass bei Blutkonserven zu verzeichnen, habe sich die Situation leicht entspannt. Aber man müsse durch Werbung die neu gewonnenen Spender bei der Stange halten, so Veron. Und mit Grumbeersuppe und Keksen vermutlich auch. Denn: „80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland benötigt einmal im Leben eine Blutkonserve, aber nur drei Prozent spenden selbst“, machte die Gebietsreferentin das Missverhältnis deutlich. Dabei könne nahezu jeder spenden. Selbst die Einnahme von Medikamenten sei oft kein Hinderungsgrund. Nur etwa Diabetes-Präparate seien ein Ausschlusskriterium. Bei Antibiotika-Einnahme müsse man vier Wochen pausieren. Und manche Vorerkrankung kann dafür sorgen, dass man als Spender nicht in Frage kommt. Ist man sich nicht sicher, klären das die Ärzte im kurzen Vorgespräch.

Die Spendenaktion am Donnerstag war die erste in Zweibrücken nach Wegfall der Maskenpflicht. Im Schnitt acht Helfer des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz sorgten für Speis und Trank, Auf- und Abbau. Vier Profis vom Blutspendedienst plus zwei Ärzte waren bis 19.30 Uhr für den Ablauf selbst zuständig.

Termine

Die nächsten beiden Blutspendetermine des DRK in der Aula der ehemaligen Hauptschule Nord in der Hofenfelsstraße sind für 4. Mai und 21. Juli terminiert, jeweils von 16.30 bis 19.30 Uhr.

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