Zweibrücken Aufholjagd ohne Happy End

BECHHOFEN. Die SG Bechhofen/Lambsborn hat gestern eine Halbzeit lang gut gespielt, das war zu wenig, um einer Spitzenmannschaft der B-Klasse Kusel-Kaiserslautern Süd Punkte abzuknöpfen: Bei der 2:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den FV Bruchmühlbach zogen die Gastgeber erst in Hälfte zwei richtig an, auf die Art konnten sie einen 0:3-Rückstand noch verkürzen.

Nicht wenige der 200 Zuschauer waren der Ansicht, die SG hätte auch noch das Unentschieden geschafft, wenn die Partie fünf Minuten länger gedauert hätte. Da Schiedsrichter Peter Koch vom FC Homburg aber pünktlich abpfiff, hatte die Aufholjagd kein Happy End. SG-Spielertrainer Benjamin Mayer meinte nach dem Spiel, er und seine Truppe hätten in der ersten Halbzeit wohl Angst vor der eigenen Courage gehabt. „Wir haben zu viel mit langen Bällen gearbeitet, Bruchmühlbach war uns da in allen Belangen überlegen.“ Auch individuelle Fehler bemängelte er, sie hätten zum 0:2-Pausenstand geführt. Die Gäste waren durch den 6:1-Erfolg Queidersbachs tags zuvor gegen Schwedelbach als Tabellenführer abgelöst worden; dass sie die Spitzenposition zurückhaben wollten, wurde von Beginn an deutlich. Der FV Bruchmühlbach spielte spritzigen, schnellen Fußball, ein Zuschauer brachte es mit „Die gehen ab wie die Feuerwehr“ auf den Punkt. Das SG-Spiel war im Gegensatz dazu zu unpräzise und zu sehr auf Sicherheit bedacht, Chancen ergaben sich für die Mayer-Truppe zunächst nur wenige. Durch Standardsituationen beispielsweise: Nach einer Viertelstunde wehrte FVB-Keeper Tobias Müller einen Freistoß von Christoph Rudig ab. Auf Bruchmühlbacher Seite war der junge Dominik Semar der auffälligste Akteur, was er auf der rechten Seite abzog, konnte sich sehen lassen. In den ersten zehn Minuten lief er mehrfach auf und davon, seine Querpässe in den gegnerischen Strafraum fanden aber keine Abnehmer. Für die Führung der Gäste war in der 20. Minute der sehr gute Michael Dahl verantwortlich, auf Zuspiel von Florian Paulus schoss er unbedrängt aus zehn Metern ein. In der Folge hatten die Gastgeber eine Handvoll Ausgleichschancen, Benedikt Zimmermann etwa köpfte im Anschluss an einen Eckball übers Tor. Mit einem sehenswerten Volleyschuss aus der Halbdistanz baute Dominik Semar kurz vor dem Pausenpfiff den Bruchmühlbacher Vorsprung aber aus. Nach dem Seitenwechsel merkte man den Ruck, der durch die Mannschaft von Benjamin Mayer ging. Bruchmühlbach sah nicht mehr ganz so überlegen aus, dennoch konnten die Gäste einen weiteren Treffer markieren. Wieder war es Semar, der in der 71. Minute Kaltschnäuzigkeit und spielerische Klasse bewies. Nur kurz nach diesem Treffer kamen die Gastgeber heran, der mitaufgerückte Lukas Nunemann nutzte ein Getümmel im Bruchmühlbacher Strafraum aus. Als Benjamin Mayer fünf Minuten vor Spielende mit einem tollen Freistoß das 2:3 gelang, erinnerte man sich in Bechhofen an die Vorwochen. In jüngster Zeit hatte die Mannschaft nämlich dreimal 3:3 gespielt, auch gestern hätte die Partie so enden können. Bis zum Schluss wurde gekämpft – diesmal letztlich vergebens. (bun)

x