Zweibrücken Abseits

Die beste Platzierung, die der FC Knopp in der abgelaufenen A-Klassen-Saison belegt hat, war sechsmal Rang zehn. Als schlechtesten Tabellenplatz weist die Fieberkurve der Internetseite www.fussball.de den 14. Rang auf, den hatte Knopp im Lauf der Runde drei Spieltage in Serie inne – vom 19. bis zum 21. Spieltag. Es war also ein eng abgestecktes Feld, in dem sich die zum Saisonstart neu formierte Mannschaft bewegte, das Abstiegsgespenst zählte zum Kader, was so ursprünglich nicht geplant war. Im letzten Saisondrittel stellte man sich ständig die Frage, wie viele Mannschaften letztlich den Gang in die B-Klasse antreten müssen, Knopps viertletzter Tabellenplatz noch vor einer Woche war eine wackelige Position. Mit dem deutlichen 8:0-Erfolg über Schlusslicht FC Rodalben hat sich Knopp am letzten Spieltag auf Platz zwölf befördert, was für einen versöhnlichen Abschluss sorgt. Spielleiter Steffen Mayer stellt nach zehn Siegen, sechs Unentschieden und 14 Niederlagen rückblickend fest, dass der FC Knopp wohl etwas zu euphorisch in die Saison gegangen sei. „Dass es so schwierig wird, hätten wir nicht gedacht“, sagt er. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr – der Verein wird 50 – abzusteigen, wäre schon der Super-Gau gewesen, das Thema sei in den letzten Wochen regelmäßig diskutiert worden. „Nächstes Jahr wird’s besser“, kündigt Mayer an, für die neue Saison ziele man auf einen einstelligen Tabellenplatz ab. Ob man noch einmal eine 1b-Mannschaft stelle oder besser an der Reserverunde teilnehme, werde man in den kommenden Wochen beraten. In der jetzt zu Ende gegangenen Spielzeit hatte Knopp wegen Personalmangels sein C-Klassen-Team abmelden müssen. B-Klassist SC Stambach hat eine sehr schwierige Saison hinter sich, Spielertrainer Bernd Sefrin und sein Mix aus jungen, unerfahrenen Spielern und in Ehren ergrauten Routiniers wussten vorher, dass sie in der Runde 2013/14 keine Bäume ausreißen werden. „Wir haben die fast Ausgedienten, die sich noch voll ins Zeug legen. Und die Jungen, die von der Entwicklung her einfach noch nicht so weit sind“, sagt der Coach. In den 30 Spielen sei es deshalb einzig und allein um den Klassenerhalt gegangen, etwas anderes habe man sich beim SCS gar nicht vorgenommen. Mit dem 3:0-Erfolg jetzt gegen Absteiger FC Kleinsteinhausen haben die Stambacher Kicker ihr Punktekonto auf 21 erhöht, sie sind mit einem blauen Auge davon gekommen. „Hätten wir verloren und Höhfröschen und Höheinöd ihre Spiele gewonnen, wären wir in der Entscheidungsrunde mit dabei gewesen“, sagt Sefrin. Insofern hatte die Partie gegen den FC Kleinsteinhausen lupenreinen Endspielcharakter – mit dem besseren Ende für Stambach. An der Kader-Zusammensetzung werde sich für die kommende Runde nicht viel ändern, die „alten Hirsche“ würden sich für eine weitere Saison in die Pflicht nehmen lassen, auch Sefrin steht als Spielertrainer weiter zur Verfügung. Der FC Kleinsteinhausen spielt in der Saison 2014/15 in der C-Klasse – so sieht es zumindest nach der 0:3-Niederlage gegen den SC Stambach aus. Wäre dem Schlusslicht ein Sieg geglückt, wäre es zusammen mit Höhfröschen und Höheinöd in eine Entscheidungsrunde eingezogen, Kleinsteinhausens Vorstand Heinz Rohrbacher bedauert natürlich, dass das nicht gelungen ist. „Das wäre interessant geworden“, sagt er. Mit dem zweiten Dreier im laufenden Jahr hat’s aber nicht geklappt, Kleinsteinhausen blieb auf mageren 13 Punkten hängen. Rohrbacher sieht jetzt nur noch einen winzigkleinen Strohhalm, an dem man sich festklammere. Der Vorstand erinnert an die TSG Mittelbach in der vergangenen Saison. Aufgrund der Konstellation, dass die Vizemeister von A-Klasse und B-Klasse eine Etage höher rückten, hätte Mittelbach als Tabellenletzter ein Entscheidungsspiel gegen Trulben austragen können. „Mittelbach hat darauf verzichtet und ist in die C-Klasse gegangen.“ Sollte es heuer wieder zu einem zweifachen Aufstieg der Vizemeister kommen (MTV Pirmasens und SC Weselberg), könnte der FC Kleinsteinhausen ein Entscheidungsspiel gegen den Zweiten der C-Klassen-Vizemeister-Runde austragen. „Das ist die Minimalchance“, so Rohrbacher. Wenn das Abstiegs-Schicksal letztlich besiegelt wäre, müsse der Verein sich, wie schon vor vier Jahren, eben an den Wiederaufbau machen. Die Kleinsteinhauser Mannschaft habe sicher mehr Potenzial, als es das sportliche Abschneiden widerspiegele, Gründe für das schlechte Abschneiden gäbe es einige. „Vor allem hat sich unsere Verletztenmisere über Monate hingezogen, wir konnten nur selten mit der Stammformation spielen.“ In der Rückrunde sei das ständige Verlieren dann auch zu einem psychischen Problem geworden. „Der Druck war für viele Spieler doch zu groß.“ Eine Woche ohne Fußball-Entzugserscheinungen wünscht

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