Kreis Südwestpfalz Kleinblittersdorf: Empörung über Ausschluss von lesbischem Prinzenpaar

Das Prinzenpaar Heike II. und Ute?I. der Kleinblittersdorfer Karnevalsgesellschaft „Die Rebläuse“ wurde auf Grund seiner Homosex
Das Prinzenpaar Heike II. und Ute I. der Kleinblittersdorfer Karnevalsgesellschaft "Die Rebläuse" wurde auf Grund seiner Homosexualität vom Wettbewerb "Prinzenpaar des Jahres" ausgeschlossen.

Nach dem der Verband Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) ein lesbisches Paar vom Wettbewerb um das „Prinzenpaar des Jahres“ ausgeschlossen hat, machen Politiker ihrer Empörung Luft. Der VSK weist jedoch den Vorwurf der Homophobie zurück und kündigt an, die Richtlinien des Wettbewerbs zu überprüfen.

Von Klaus Wirth„Bisher hat sich die Auffassung ergeben, dass die traditionellen Repräsentanten des saarländischen Brauchtums ein Prinzenpaar, bestehend aus Prinz und Prinzessin darstellen“, erklärte der VSK auf seiner Internetseite. Gemeint ist, dass gemäß der Tradition ein Prinzenpaar aus Mann und Frau bestehen soll. Durch die Debatte um den Ausschluss des lesbischen Prinzenpaares der Karnevalsgesellschaft „Die Rebläuse“ in Kleinblittersdorf habe der Verband sehr wohl wahrgenommen, dass diese Festlegung an die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung angepasst werden müsse.

VSK wehrt sich gegen Vorwürfe

Dies wolle der Verband unter seinem Präsidenten Hans-Werner Strauß gemeinsam mit den örtlichen Gesellschaften in den dafür vorgesehenen Gremien besprechen und entscheiden. Dazu habe der VSK mit der Karnevalsgesellschaft „Die Rebläuse“ erste Gespräche aufgenommen. Ausdrücklich weist der VSK Vorwürfe zurück, er nehme gegen Homosexuelle ein diskriminierende Haltung ein: „Der VSK weist aus diesem Grund jegliche Unterstellung einer homophoben Haltung seines Präsidiums, seiner VSK-Jugend als auch jeglichen Mitstreitern (...) zurück. Es gibt vielfältige positive Beispiele in unseren Gesellschaften, dass alle Menschen bei uns willkommen sind und an unserem Brauchtum teilhaben können.“ Nach dem die Karnevalsgesellschaft „Die Rebläuse“ am Mittwoch die Entscheidung des VSK gegen das Prinzenpaar Heike II. und Ute I. in den sozialen Netzwerken publik machte, erhob sich eine Welle der Empörung gegen den Dachverband VSK.

Grüne: Tradition unterliegt dem Wandel

Grünen-Politikerin und Erste Beigeordnete der Stadt Blieskastel, Lisa Becker, kommentierte das Verhalten des VSK am Donnerstagmorgen: „Der Chef des VSK, Hans-Werner Strauß, beruft sich auf Brauchtum und Tradition und verkennt dabei, dass auch Traditionen einem gesellschaftlichen Wandel unterliegen und kein Freibrief für Diskriminierung sind. Man sollte einmal darüber nachdenken, ob man dem eigenen Motto noch gerecht werden kann – und es nicht Zeit für einen Wechsel an der Spitze ist.“ Die Grünen im Regionalverband Saarbrücken nannten den Ausschluss des homosexuellen Prinzenpaares einen Skandal.

SPD: Diskriminierung nicht hinnehmbar

Die SPD-Landtagsfraktion erklärte: „Im Jahre 2020 sollte für die saarländischen Karnevalsvereine die Teilnahme von gleichgeschlechtlichen Prinzen- oder Prinzessinnenpaaren an Wahlen zum Prinzenpaar des Jahres eine Selbstverständlichkeit sein. Eine Ausgrenzung von Schwulen und Lesben wäre jedenfalls ein Riesenverlust für die saarländische Karnevalsszene und als Diskriminierung nicht hinzunehmen.“ Zur Erklärung des VSK

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