Zweibrücken Des Musikers fäkale Fantasie

Nur wenige Häuser stehen in der Mozartstraße, der Verlängerung der Jakobystraße in Bubenhausen.
Nur wenige Häuser stehen in der Mozartstraße, der Verlängerung der Jakobystraße in Bubenhausen.

Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart erblickte am 27. Januar 1756 in Salzburg das Licht der Welt. Das Wolferl, so nannten ihn seine Eltern Leopold Mozart und Anna Maria Pertl, entwickelte sich dank seiner atemberaubenden Begabung zu einem Weltgenie der Musik, zirka 600 musikalische Werke entstammen der Feder des Österreichers.

An seiner Biografie haben sich unter den unterschiedlichsten Aspekten Generationen von Autoren abgearbeitet. Manche haben ihn zum Mythos gemacht, manche haben auch in die Niederungen seines Daseins geblickt und sich deshalb bei seinen Fans unbeliebt gemacht, so wie der Biograf Maynard Solomon. Mozarts prüde Biografen und Herausgeber hatten lange Probleme mit der drastischen und derben Sprache in den Briefen des Vergötterten. Noch 1914 wurden in der ersten kritischen Gesamtausgabe seiner Briefe alle anstößigen Stellen eliminiert. Neuerdings hat man weniger Probleme damit, Mozarts skatologischen Sprachgebrauch zu veröffentlichen. Experten bezeichnen seine unkontrollierte Verwendung von obszönen Worten und Redewendungen als Koprolalie oder Echolalie. Ein Vorbild zu diesem Sprachgebrauch hatte Mozart in seiner Mutter, die gerne dichtete und sich dabei nicht scheute, Worte wie „Arsch“, „Scheiß“ oder „brunzen “ mit Inbrunst zu verwenden. Die Briefe Mozarts an sein Bäsle, seine Cousine Maria Anna Thekla, geben Zeugnis davon, dass sich der Komponist nicht nur aufs Musizieren verstand. Seine Minigedichte in Reimform haben zwar keinen poetischen Tiefgang, zeugen aber von einer gewissen fäkalen Fantasie. Eine längere Passage widmet Mozart seinen Flatulenzen: „Wo ich hingehe, so stinckt es, wenn ich zum Fenster hinaus sehe, so verliert sich der Geruch, sehe ich wieder hinein, so nimmt der Geruch wieder zu – endlich sagt meine Mama zu mir: Was wette ich, du hast einen gehen lassen? – ich glaube nicht Mama, ja ja, es ist gewiss so. Ich mache die Probe, Thue den ersten Finger in den Arsch und dann zur Nase und - Ecce Provatum est, die Mame hatte recht“. Der musikalische Genius, dem auch nichts Menschliches fremd war, starb wenige Wochen nach der Uraufführung der „Zauberflöte“ 1791 im Alter von 36 Jahren. In Briefen aus seinem Nachlass wurden weitere derbe und obszöne Passagen gelöscht. An Mozart erinnert in Zweibrücken im Stadtteil Bubenhausen die Mozartstraße.

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