Kreis Südwestpfalz Contwig: IGS verabschiedet erste Abiturklasse

Die 43 Abiturienten feierten am Freitagabend in der Hornbacher Pirminiushalle. Der Zwölftklässler Julian Winkler moderierte die
Die 43 Abiturienten feierten am Freitagabend in der Hornbacher Pirminiushalle. Der Zwölftklässler Julian Winkler moderierte die Feier souverän.

Der Stolz auf das Erreichte war am Freitagabend deutlich spürbar. Nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei ihren Lehrern. Denn erstmals haben Abiturienten die Integrierte Gesamtschule Contwig verlassen (wir berichteten am Samstag). Sie feierten in der Hornbacher Pirminiushalle.

Was bereitet Schüler am besten auf das Leben vor? Wie machen Schulen das im Idealfall? Darüber philosophierte Schulleiter Thomas Höchst, in seiner Festrede an die Abiturienten. „Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“. Den Satz des römischen Philosophen Lucius Annaeus Seneca, der oft in der Umkehrform „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ erwidert wird, bemühte auch Höchst. Geschrieben hat ihn Seneca im Jahr 62 nach Christus; also vor fast 2000 Jahren. Er beklagte sich darüber, dass römische Philosophenschulen nicht auf das Leben vorbereiten.

Forderungen an Schulleiter sind vielfältig

Derartige Klagen kann man bis heute hören. Die Umkehrung des Satzes von Seneca lautet: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Man hört ihn, wenn es in Diskussionen darum geht, was in Schulen unterrichtet werden soll. Die Forderungen der Schüler, der Gesellschaft und der Arbeitgeber hieraus, an Schulleiter wie Höchst, sind vielfältig. Aber sind sie auch in Einklang zu bringen? Kann man allen Interessensgruppen jemals gerecht werden? Höchst machte am Ende seiner Rede einen eigenen Vorschlag: „Nicht für die Schule, sondern für unsere Zukunft lernen wir. Dieser Satz würde mir gut gefallen.“ Mit dem Abitur haben Höchsts Schüler an der IGS nun reichlich gelernt. Sie erreichten damit einen Bildungsabschluss, der ihnen gute Zukunftschancen für das Leben ermöglicht. Höchst verdeutlichte das mit den Wortern: „Je höher der Bildungsabschluss ist, um so größer ist die Chance auf einen guten Ausbildungsplatz, einen guten Beruf oder ein gutes Studium.“

Stolz und erleichtert

„Es gab keine Erfahrungswerte. Wir waren die Versuchskaninchen“, blickte Tobias Herwerth auf die Oberstufenjahre zurück. Als Jahrgangsbester, mit einem Notenschnitt von 1,7, war er Schülervertreter am Rednerpult. Stolz sind die Abiturienten, berichtet er. Und erleichtert. Ihr Jahrgang werde nun als erste Abiturklasse für immer ein Teil der IGS-Schulgeschichte bleiben. Versuchskaninchen waren sie, „weil es, wie an anderen Schulen, bei uns keine Erfahrungswerte für die Abiturprüfungen gab“. Doch das junge Lehrerkollegium habe seine Aufgabe gut bewältigt. Und es sei auch bei außerschulischen Sorgen Ansprechpartner gewesen.

Schnell eine Gemeinschaft entstanden

Obwohl in der elften Schulklasse viele zuvor fremde Schüler nach Contwig gekommen waren, sei schnell eine Gemeinschaft entstanden. Das habe nicht zuletzt ein Erlebniswochenende der neuen Klassenstufe in Homburg ermöglicht. „Auch wenn unsere Lehrer damals befremdliche Sachen mit uns gemacht haben.“ Tobias Herwerth hat nicht nur das beste Abitur abgelegt. Er wurde für seine Leistungen zusätzlich mit einem Preis aus dem Fach Geschichte ausgezeichnet. Zwei weitere Preise gab es für Tamara Knerr und Niklas Sefrin. Knerr wurde für ihr vorbildliches Verhalten während der gesamten Oberstufenzeit belohnt. Niklas Sefrin hat besonderes soziales Engagement bewiesen. Unter anderem, weil er den Großteil der Abiturfeier organisierte.

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