Speyer Wochenchronik:

„Alles, was einfach ist, verstehen die Menschen nicht.“ Das hat Ulla Hoffmann gesagt. Sie ist Dekanin in Bad Dürkheim und hat zusammen mit drei Mitstreitern ihre Idee einer Urnengrabstätte entwickelt und neben der Klosterkirche im Dürkheimer Stadtteil Seebach verwirklicht. Weil die Idee so einfach war, erntete die Dekanin anfänglich vor allem Stirnrunzeln bei Kommunen, der Landeskirche, den Nachbarn in Seebach. Davon berichtete sie rund 60 Speyerern, die zur Klosterkirche „gepilgert“ waren, um sich über das Konzept zu informieren. Viele Speyerer fordern, dass die zu verkaufende Kirche St. Ludwig in der Speyerer Innenstadt weiter genutzt werden soll – mit einer Urnengrabstätte. Ihre neue Idee: Auch Trauerfeiern, aber auch Hochzeiten und Taufen sollen in St. Ludwig gefeiert werden. Im November entscheidet eine Jury über das beste Nachnutzungskonzept des Bistumsgeländes. Einen Tipp hat die Dekanin den Speyerern mit auf den Weg gegeben – falls sie ihre Idee in St. Ludwig verwirklichen können: „Wenn man ordentlich vordenkt, muss man nicht so viel nachdenken.“ Klassenarbeiten sind montags für Spitzensportler unzumutbar, hat Johannes Seither (SPD) in der Sitzung des Sportausschusses am Dienstag gesagt. Er hat auch angeregt, dass man sich dafür einsetzt zur Förderung des Spitzensports bei weiterführenden Schulen in Speyer zwei Partnerschulen des Sports und die Konzentration von Spitzenathleten auf Sportklassen zu erreichen. Die übrigen, normalsportlichbegabten Schüler finden Klassenarbeiten für sich montags bestimmt auch unzumutbar. Am liebsten keine Klausuren von montags bis freitags, damit man sich auf das Wochenende konzentrieren kann. Die einen auf Wettkämpfe, die anderen ... auf das Lernen natürlich. Auch große Politiker müssen sich den Regeln beugen, sonst wird ein Festakt im Dom schnell zur Reise nach Jerusalem. Das hat auch die Vorsitzende der rheinland-pfälzischen CDU, Julia Klöckner, am Sonntag bei der Enthüllung des Gedenksteins zu Ehren von Altkanzler Helmut Kohl erfahren müssen. Denn: Ein Protokoll ist nicht nur ein Schriftstück, das den Ablauf einer Sitzung dokumentiert. Es wird vor allem auch am Königshof und in der Kirche verwendet, um Abläufe zu regeln. Auch in Speyer. Da gibt es kein Pardon. Im Dom lief vergangenes Wochenende alles auf, was Rang und Namen hatte: Bundestagsmitglied Norbert Schindler, der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Bernhard Vogel, der CDU-Landtagsabgeordnete Axel Wilke, die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Eva Lohse, sowie Speyers Oberbürgermeister Hansjörg Eger nebst Bürgermeisterin Monika Kabs. An den Ehrenbänken stand: „Sie werden platziert.“ Klöckner (de-)platzierte sich allerdings aus Sicht der Organisatoren, indem sie sich neben Vogel setzte. Sie setzte sich damit jedoch über die Platzierungs-Anweisung hinweg. Ging gar nicht. Also wurde sie schleunigst von den Offiziellen gebeten, die Bank zu verlassen und wurde in die erste Reihe geleitet. Es hat halt alles seine Vorschrift, damit der Letzte, der kommt, nicht ohne Platz ist und dann gar (dumm) dasteht. Im Kinderspiel nannte man das noch Reise nach Jerusalem. Es haben sich einige Spender für die Restaurierung der Bilder und Engel-Figuren in der Dreifaltigkeitskirche gefunden. Die protestantische Kirchengemeinde wird erleichtert aufgeatmet haben. Für Gemälde und Figuren kann man eine Patenschaft übernehmen. Am Montag wurden die diesjährigen Paten in einer kleinen Feierstunde gewürdigt mit Häppchen und Sekt. Henri Franck, der Vorsitzende des Bauvereins, betonte aber gleich zu Beginn der Feierlichkeit: „Das Essen und die Getränke haben wir mit dem Erlös aus dem Altstadtfest bezahlt. Das geplante Faltblatt zur Restaurierung der Kirche finanzieren wir ebenfalls daraus. Ich kann Ihnen versichern, dass der volle Betrag, den Sie gespendet haben, auch in die Restaurierung einfließt.“ Mit dieser Erkenntnis ließ es sich gleich noch unbeschwerter feiern.

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