Speyer Von Bachs Toccata bis zu Elton Johns „Nikita“

Ein Programm aus alter und neuer Musik von Klassik bis zu Rock und Pop haben die Harmonikafreunde Walter Sogno am Sonntagnachmittag im sehr gut besuchten kleinen Saal der Speyerer Stadthalle gestaltet. Das Akkordeon-Orchester unter der Leitung von Ute Sogno-Ranzenberger feierte damit sein 65-jähriges Bestehen.

Ein Beginn wie ein Paukenschlag ist Johann Sebastian Bachs Toccata in d-moll, wenn sie, wie hier, statt auf einer Orgel von gut 15 Akkordeonspielern dargeboten wird. Das gilt umso mehr, weil die sich für ein modernes Arrangement mit Schlagzeug entschieden hatten. Heiter und nach französischem Salon der vorletzten Jahrhundertwende klang eine von Sogno-Ranzenberger bearbeitete Adaption des vierten Satzes („Narcissus“) aus den „Water Scenes“ für Klavier des Amerikaners Ethelbert Nevin von 1891. Auch Maurice Ravels „Bolero“ hatte die Ensembleleiterin bearbeitet, ohne das Werk seiner Dynamik zu berauben. Damit beschloss das Orchester den klassischen Teil seines Programms. Die durch Frank Sinatra bekannt gemachte Städtehymne „New York, New York“ leitete über in den modernen Teil. Danach deklinierten die Musiker „La Cucaracha“ durch etliche lateinamerikanische Tänze von Cha Cha Cha über Samba bis hin zu Rumba. Elton Johns Popballade „Nikita“ schließlich erhielt ihren eigenen Akzent durch ein Saxofonsolo von Helmut Rausch. Ein Potpourri bekannter Hits, bei dem viele mitsummten, leitete die zweite Konzerthälfte ein, in der Walter Röder mit der E-Gitarre „Apache“ und „Nivram“ von den Shadows den richtigen Drive gab – teilweise von Rausch begleitet, diesmal mit der Klarinette. „Comment ca va?“, fragte das Orchester musikalisch und entführte sein Publikum mit „Eine Insel aus Träumen geboren“ in die Südsee. Zum offiziellen Abschluss gab es mit „Dixie-Happening“ noch einmal ein Potpourri bekannter alter Schlagermelodien, zu denen viele mitsummten oder den Takt klatschten. Gleich drei Zugaben forderten die Zuhörer ein, und auch Helmut Rausch ließ nochmals die Jazz-Klarinette hören. Alle Stücke erhielten durch die Schlagzeugbegleitung von Kurt Weiß Drive. Mit Witz führte Georg Simon als Moderator durchs Konzertprogramm.

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