Speyer Vogelperspektive und Münzschatz

Das Archäologische Schaufenster in Speyer hebt dieses Jahr gewissermaßen ab: Im Mittelpunkt steht die „Vogelperspektive – Luftbildarchäologie in der Pfalz“. Eine Ausstellung unter diesem Titel ist ab Juni zu sehen. Das hat der Leiter der Speyerer Landesarchäologie-Außenstelle, Ulrich Himmelmann, gestern mitgeteilt.

Darüber hinaus stellte Himmelmann das neue Buch „Der Münzschatz von Hochstadt“ vor. Es dokumentiert einen archäologisch herausragenden Fund, der vor 40 Jahren in dem südpfälzischen Ort zwischen Herxheim und Landau zufällig ans Tageslicht kam. Nicht Wissenschaftler, sondern Bürger klaubten die Münzen aus dem 16. Jahrhundert zusammen. Ludwig Haas und Axel Gröninger gelang es, dass einige damalige „Finder“ ihren Teil des Schatzes für die Bearbeitung zur Verfügung stellten. So kam die beachtliche Anzahl von 2786 Münzen zusammen. Die Luftbild-Schau soll laut Himmelmann „spannende Funde wie Kreisgrabenanlagen oder römische Siedlungen“ zeigen. Hinzu kämen Originalfunde dieser Stellen. Die Luftbilder sollen zum Beispiel Fundamente sichtbar machen, die unter der Erde verborgen sind. Die Aufnahmen stammen von drei ehrenamtlichen Luftbildarchäologen, die für die Generaldirektion Kulturelles Erbe in Speyer tätig sind. Das Trio spricht am 15. Oktober über seine Arbeit. Zuvor steht am 1. Juni parallel zur Ausstellungseröffnung eine „Einführung in die Luftbildarchäologie“ auf dem Programm. Das Veranstaltungsprogramm für dieses Jahr startet am 12. März. Peter Henrichs Vortrag „Kaiserresidenz, Massengräber, reiche Villen!“ befasst sich mit der Eifel in römischer Zeit. „Sie war eine Kernregion des römischen Reiches“, betonte Himmelmann. Über die Ausgrabungen im römischen Gräberfeld Marienheim berichten er und Ausgrabungsleiter Helmut Stickl zum Abschluss der noch laufenden Schau am 30. April. Wie man ein Steinzeithaus errichtet, verrät der Herxheimer Museumsleiter Alexander Gramsch am 23. Juli. Informationen über das „Projekt Fundübernahme“ gibt es am 20. August. Die „Schöninger Speere“ stehen am 10. September im Mittelpunkt. Sie sind rund 250.000 Jahre alt und gelten als die ältesten Jagdwaffen. Über den „Weinbau in der Römerzeit“ berichtet Fritz Schumann, der das Weingut-Denkmal im Bad Dürkheimer Stadtteil Ungstein betreut.

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