Speyer/Römerberg Urzeitkrebs in Heiligenstein entdeckt

Winzig: ein Urzeitkrebs in der Hand von Jürgen Walter.
Winzig: ein Urzeitkrebs in der Hand von Jürgen Walter.

Naturschützer Jürgen Walter vom BUND war am Mittwochabend mit einem Kescher in den vom Grundwasser überfluteten Senken hinter dem Deich zwischen Speyer und Römerberg auf der Suche nach dem höchstens acht Zentimeter langen Urzeitkrebs.

„Leider habe ich auf Speyerer Gemarkung keinen entdeckt“, sagt der Harthausener. Die Wiesen, die dort vorherrschen, seien allerdings auch kein idealer Lebensraum für Triops cancriformis. „Er braucht eigentlich offenen Boden, wie es ihn auf Äckern gibt.“

In Heiligenstein hatte der Biologe Erfolg. Neben einigen Kaulquappen von Fröschen und Kröten erwischte er mit seinem Kescher auch mehrere Urzeitkrebse. „Ihre Eier können mehr als 20 Jahre im Boden überdauern, bis aus ihnen bei einer Überflutung die nächste Generation schlüpft“, erklärt Walter.

Die Larven schälen sich innerhalb von 48 Stunden aus den Eiern. Innerhalb von sieben bis 14 Tagen werden aus ihnen dann geschlechtsreife Krebse. Sie werden höchstens drei Monate alt und sind Nachfahren der Urzeitkrebs-Art, die vor mindestens 220 Millionen Jahren entstanden ist. Seitdem hat sie sich kaum verändert.

Nach Angaben des Landesamts für Umwelt gibt es in ganz Rheinland-Pfalz lediglich neun Standorte, an denen Triops cancriformis vorkommen. Alle liegen am Rhein.

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