Speyer Schnelles Internet für Schulen

Die Breitbandversorgung (BBV) Pfalz GmbH will offene Hotspots für schnelles Internet in Römerberg anlegen. Das haben Firmenvertreter am Dienstagabend im Ortsgemeinderat gesagt, wo sie sich auch kritische Fragen anhören mussten. Eine Anbindung des Gewerbegebiets an der B 9 an die Glasfaserkabel des Unternehmens ist nicht geplant.

Manfred Maschek und Hardy Heine von BBV gaben den Gemeinderäten im Zehnthaus eine Bericht über den derzeitigen Stand der Glasfaserverlegung. Demnach sollten die Kabel bis zum gestrigen Mittwoch komplett verlegt sein. Bis Ende des Jahres sollen dann alle BBV-Baustellen zugemacht sein. Maschek verwies darauf, dass es im Ort aber auch noch Baustellen der Telekom und der Pfalzwerke gebe. Heine verkündete, dass seine Firma offene Hotspots im Ort anlegen wolle, an denen die Nutzer über W-LAN im Internet surfen können. Diese Hotspots seien im Zehnthaus, im Haus am Lindenplatz und im Heiligensteiner Rathaus geplant. Die Gemeinde könne dann darüber verfügen. Außerdem sollen die drei Grundschulen und die Realschule plus kostenlos mit schnellem Internet versorgt werden. „Wir engagieren uns vor Ort“, begründete Heine dieses Sponsoring. Heine sagte zudem, dass die Anschlusskosten in Römerberg besonders niedrig seien. BBV wolle noch weitere Orte mit Glasfaser versorgen, dort würden dann aber höhere Anschlusskosten berechnet. Römerberg habe einen Sonderstatus, erklärte Heine, „nachdem was Sie in den letzten zwei Jahren über sich ergehen lassen mussten“. Er spielte damit auf die Insolvenz der Unternehmen Telefunken Communications und Litewave Networks an, die zuvor für die Glasfaserversorgung zuständig waren (wir berichteten). Jürgen Schall (Grüne) sagte, er fürchte, dass BBV die günstigen Preise zu Lasten anderer anbiete; nämlich der Baufirmen, deren Rechnungen von den vorherigen Firmen nicht bezahlt wurden. Schall sagte, er fände es gut, wenn BBV in einer Selbstverpflichtung dafür Verantwortung übernehme. Maschek erwiderte, dass in und um Römerberg keine Rechnungen mehr offen seien. Bei zwei oder drei Firmen von weiter her sei es aber nicht möglich, Ausstände zu zahlen. Die Firmen seien selbst in Insolvenzverfahren. Helge Harder (CDU) hatte gehört, dass BBV das Gewerbegebiet an der B 9 nicht ans Glasfasernetz anschließen wolle. Telefunken Communications hatte das noch vorgehabt. Harder sagte, er wisse, dass BBV eine andere Firma sei. Er kritisierte dennoch, dass „mitten im Spiel die Regeln geändert“ würden und gerade die Gewerbetreibenden, die schnelles Internet besonders brauchten, „auf dem Trockenen bleiben“. Maschek erwiderte, dass sich der Anschluss des Gewerbegebiets nicht rentiere: „Das ist einer von vielen Gründen, warum es die Telefunken nicht mehr gibt.“ Laut Heine hat die BBV mit allen Betriebe dort Kontakt gehabt, aber nur drei oder vier hätten wirkliches Interesse an der Glasfaser gezeigt. Wilfried Röther (CDU) wollte wissen, ob bei schlecht ausgeführten Arbeiten nachgebessert werde. Maschek sagte, es gebe eine Gewährleistungsgarantie, die bis fünf Jahre nach Abschluss der Arbeiten gelte. Zuvor hatte er schon versichert: „Was durch uns beschädigt wurde, wird auch durch uns repariert.“ Volker Hartmann (SPD) fragte nach, wohin sich die Bürger bei Schäden oder Problemen wenden sollten. Heine erläuterte, dass bei Schäden im öffentlichen Raum das Bauamt der Ansprechpartner sei, bei Privatgrundstücken BBV. (snf)

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