Speyer Mundartdichterin ausgezeichnet

Mit dem Kulturförderpreis 2014 der Kulturstiftung der ehemaligen Kreissparkasse Rhein-Pfalz sind am Dienstagabend die Mundartdichterin Ingrid Lupatsch aus Otterstadt und die Jagdhornbläser Schloss Fußgönheim ausgezeichnet worden. Der mit 5000 Euro dotierte Förderpreis wird seit 1999 einmal jährlich für besondere Leistungen in Bildender Kunst, Literatur, Musik, Heimat- oder Denkmalpflege vergeben.

Clemens Körner, Vorsitzender des Kuratoriums und Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, zufolge muss es sich um private Engagements handeln, die nicht gewerblich und von allgemeiner Bedeutung sind. Demnach wäre das Kunstwerk eines Künstlers nicht förderungswürdig, das Kunstwerk eines Schülers hingegen unter Umständen schon. Die Auswahl falle der Jury angesichts der lebendigen Kulturlandschaft im Rhein-Pfalz-Kreis stets schwer, sagte der CDU-Politiker bei der Verleihung im Fußgönheimer Schloss. Dieses Mal habe die Mundartdichterin Ingrid Lupatsch die Jury mit ihrem Theaterstück „Die schää Verbandsgemää“ überzeugt, erklärte Clemens Schnell, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vorderpfalz. Die aus ihrer Feder stammende und von ihr zur Aufführung gebrachte Komödie beschäftigt sich mit der Fusion der Kommunen Altrip und Neuhofen mit der Verbandsgemeinde Waldsee. Das Stück wurde insgesamt siebenmal gezeigt und „war in aller Munde“. Damit habe Lupatsch mittlerweile fünf Mundartkomödien verfasst, die alle historische Bezüge zu Otterstadt und Waldsee aufweisen und großen Zuspruch erfahren hätten. Kennzeichnend sei dabei, dass es sich bei den Laienschauspielern stets um Prominente aus den jeweiligen Dörfern handelt – sogar der Landrat habe eine kleine Rolle übernommen. Mit ihrem jüngsten Theaterstück habe die Regisseurin 30 Menschen zusammengebracht, die vor und hinter den Kulissen außergewöhnliche und vorbildliche Arbeit leisteten. Auf diese Weise habe Lupatsch auch ein Gemeinschaftsgefühl unterstützt, begründete er die Wahl der Jury. Die Jagdhornbläser Schloss Fußgönheim pflegen seit der Gründung des Vereins vor 17 Jahren die Jagdhornmusik sowie das Jagd- und Reiterbrauchtum. „Die derzeit 17 Mitglieder im Alter von 8 bis 76 Jahren verstehen sich als Zusammenschluss von Jägern, Reitern und Musikanten, die Freude an dieser Musik finden“, erklärte Schnell. Der Verein bewahre damit jedoch nicht nur ein wichtiges Kulturgut, sondern leiste eine sehr gute Jugendarbeit und mache Fußgönheim sowie den Rhein-Pfalz-Kreis deutschlandweit bekannt. Der Vereinsvorsitzende Jörg Heidemann erinnerte an gute Platzierungen bei mehreren Bundeswettbewerben im vergangenen Jahr. Die Ursprünge der Musik lägen im Barock. Damals wurde mit dem Horn dem Jagdfeld der Fürsten signalisiert, was das Wild gerade macht. „Die Bläser mussten bis zu 170 Stücke auswendig lernen“, erzählte er. Das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro werde helfen, die Arbeit des Vereins fortzusetzen – nicht zuletzt mit der Jugendgruppe, um die sich Hornmeister Ingo Dorn seit drei Jahren kümmert. (mamü)

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