Speyer Mittwochs ist in der Pfarrei St. Hedwig ab sofort Suppentag

Koch Stefan Jaik serviert zur Premiere in St. Hedwig eine Kartoffelsuppe mit Gemüse.
Koch Stefan Jaik serviert zur Premiere in St. Hedwig eine Kartoffelsuppe mit Gemüse.

Bedürftige erhalten ab sofort mittwochs eine Suppe in der Pfarrei St. Hedwig. Das Gemeinschaftsprojekt von Koch Stefan Jaik, Pax Christi, den Lebensmittelrettern, der Sozialen Anlaufstelle Speyer (SAS) und Christdemokratinnen von der Gruppe Black & Beautiful hat sich langfristig zum Ziel gesetzt, Gäste in Produktion und Ausgabe einzubinden.

Zur Premiere der „Mittwochssuppe“ sitzen 15 Gäste an gedeckten Tischen in St. Hedwig. Jeder holt sich einen Nachschlag und schwärmt von der Kartoffelsuppe mit Gemüse. Hinter der Theke waschen Helfer ab, kochen Kaffee und schenken Wasser aus. „Ein Großspender sorgt künftig für Getränke“, berichtet Susanne Ross von Black & Beautiful von viel Zuspruch für das Projekt, das erst vor wenigen Wochen aus der Taufe gehoben wurde. „Aus einem zufälligen Gespräch hat sich alles ganz schnell entwickelt“, sagt Ross. Sie organisiert mit ihren Mitstreiterinnen alles vom Einkauf bis zur Essensausgabe, Pastoralreferent Markus Lamm hat Suppen-Geschirr angeschafft, Stefan Wagner geeignete Küchenausstattung aus Mitteln der SAS finanziert.

„Ohne die Lebensmittelretter Mareike und Andreas Steyer hätten wir nichts auf dem Tisch“, erklärt Ross das Prinzip, das Koch Jaik vollendet. Sämtliche Zutaten inklusive der meisten Gewürze seien gerettet, also vor der Mülltonne bewahrt, betont er. Damit sei er in der Lage, leckere Suppen-Mahlzeiten herzustellen. Ehrenamtlich, betont er. 15 Jahre habe er in Griechenland gekocht, auch dort schon für Bedürftige. Sein Beruf habe ihn beispielsweise in den Domhof oder den Mannheimer Rosengarten, ins Steigenberger-Hotel und von dort durch die ganze Welt geführt. Das habe ihm Einblicke in viele Kulturen verschafft. „Was man kennt, kann man nicht hassen“, erklärt er Kochen als Beitrag zur Völkerverständigung.

Zutaten werden „gerettet“

Bedürfnisse unterschiedlicher Kulturen und Religionen will er auch bei der „Mittwochssuppe“ berücksichtigen. „Die Grundlage ist immer vegetarisch, saisonal und regional“, betont Jaik. Für die, die auf Fleisch-Einlagen nicht verzichten wollten, gebe es je nach Rettungs-Angebot auch das. Steyers brächten ihm am Vortag für Suppen geeignete Produkte, die er am Mittwochvormittag zur Mahlzeit verarbeite, beschreibt er den Ablauf.

Aus gesundheitlichen Gründen befindet sich Jaik im vorzeitigen Ruhestand. „Deshalb habe ich Zeit, mich und meine Profession im Mittwochssuppen-Projekt einzubringen“, sagt er. So bald wie möglich will er das kostenlose Angebot gemeinsam mit Gästen herstellen. Vom Vorbereiten über Kochen, Tische decken, abräumen und die Küche reinigen gibt es viel zu tun“, weist Ross auf die Arbeit hin, die künftig auf viele Schultern verteilt werden soll. Jaik hofft darauf, dass immer genug Gemüse „gerettet“ wird. Auf jeden Fall werde ich aus dem, was da ist, etwas Schmackhaftes kochen“, kündigt er an.

Termin/Kontakt

„Mittwochssuppe“ gibt es wöchentlich von 11.30 bis 12.30 Uhr in St. Hedwig, Heinrich-Heine-Straße 8.

Kontakt: Kontakt: E-Mail soziale.anlaufstelle.speyer@gmail.com und blackandbeautiful-speyer@gmx.de sowie für die Abholung von Lebensmitteln, Telefon 0176 70948148.

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