Speyer Kommentar: Ziemlich verworren

Es ist alles ziemlich verworren im Römerberger Glasfaser-Fall. Zum einen, weil wir es mittlerweile mit mindestens der vierten Firma zu tun haben, die Römerberg mit Glasfaser in die Zukunft führen will. Zum anderen, weil die gleichen Namen bei verschiedenen Firmen auftauchen, die dann immer wieder Anträge auf Eröffnungen von Insolvenzverfahren stellen müssen: Bonnie Gray-Matourek und Michael Loth haben die Römerberger schon mit der IET Holding begleitet, sie waren auch bei den Nachfolgefirmen Telefunken Communications AG und LiteWave Networks GmbH mit an Bord. Jetzt sind sie es – wohl – nicht mehr. Manfred Maschek kam später dazu, er berichtet, dass der Geldgeber RiverRock ihn zum Projekt Römerberg geholt habe und stellt dar, dass er bei den vorherigen Firmen keine Chance gehabt habe, mit seinen Bedenken durchzudringen. Es kann so sein. Schwer zu verstehen bleibt es trotzdem. Für Manfred Scharfenberger ist es eine schwierige Situation: Er hat sich als Römerberger Bürgermeister immer hinter das Glasfaser-Projekt gestellt. Dass er auch weiterhin dahinter steht, ist richtig. Scharfenberger ist nicht schuld daran, dass die Firmen, die in Römerberg am Start waren, Anträge auf Insolvenzverfahren stellen mussten. Trotzdem haften die Misserfolge natürlich auch an ihm. Vor allem der Vorwurf, dass die Bauarbeiter ihr Geld nicht bekommen haben, wird ihn weiter begleiten. Das ist auch eine Lehre aus dem Fall Römerberg: Die Regeln der freien Wirtschaft sind nicht immer schön.

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