Speyer Huckepack aus der Kaserne

Ende 2015 schließt die Bundeswehr den Standort Speyer. Bis dahin werden alle Soldaten und Mitarbeiter an neue Dienststellen versetzt sein. Die ersten Kompanien sind schon aufgelöst. Auch Gerät hat Speyer bereits verlassen. In der Nacht zu Mittwoch ist nun der letzte Pionierpanzer „Dachs“ aus der Kurpfalzkaserne abgerückt – huckepack auf einem Lastwagen.

Der Pionierpanzer „Dachs“ mit seinem 830 PS starken Motor, einem Gesamtgewicht von 43 Tonnen und seiner Fähigkeit, mit Räumschild und Schaufelarm im Katastrophenfall Unterstützung zu leisten, zieht nach Bayern um. Nach dem Spezialpionierbataillon 464 in der Kurpfalzkaserne Speyer findet er ein neues Zuhause im Gebirgspionierbataillon 8 in Ingolstadt. Die Soldaten des Spezialpionierbataillons 464 bedauern den Verlust ihres Pionierpanzers. „Es war ein beeindruckendes Erlebnis, wenn der Panzer während der Ausbildung auf dem Pionierübungsplatz am Ameisenberg durch die Dünen gefahren kam. Dann vibrierte der Boden“, kommentierte Oberfeldwebel Jens Kruck die Verladung des Pionierpanzers. Die aufgelöste 8. Kompanie des bisher in der Domstadt stationierten Spezialpionierbataillons 464 bestand insgesamt aus vier Brandschutzzügen mit einer Stärke von jeweils rund 30 Soldaten und 18 Feuerwehrfahrzeugen. Hinzu kam ein Pionierpanzerzug, der rund 50 Soldaten zählte. Sie verfügten über sechs Pionierpanzer vom Typ „Dachs“. Jeder kostet etwa zwei Millionen Euro. Daneben gehörten weitere Pionier-, Bau- und Transportmaschinen wie Rad-, Schwenklader, Hydraulikbagger, Planierraupe, Schwerlastkräne bis 20 Tonnen Traglast, Sattelzüge und Tieflader zur Ausrüstung des Zuges. Im Zuge der Neustrukturierung der Bundeswehr und der damit verbundenen Auflösung des Pionierstandortes Speyer wurde bereits am 31. März die 8. Kompanie des Spezialpionierbataillons 464 mit ihrem Pioniermaschinenzug außer Dienst gestellt (Die RHEINPFALZ berichtete). Im Oktober war bereits die 2. Kompanie ausgelöst worden. Die verbleibenden sechs Kompanien mit rund 550 Soldaten bleiben unverändert bis zur Auflösung des Bataillons Ende 2015. Das bestätigte Leutnant Thomas Friedrich gestern auf Anfrage. Mit einer Parade über die Maximilianstraße wollen die letzten Soldaten Ende nächsten Jahres Speyer verlassen. (ell)

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