Speyer Holtzmann-Gelände: Investor stellt jetzt Bauantrag

Am 9. März hat Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) einen Brief an die Firma Luma in Ludwigshafen geschickt. Darin: seine Forderungen für eine Bebauung des Holtzmann-Geländes am Wartturm. In Kürze wird Eger Post von Luma-Geschäftsführer Andreas Müss erhalten. Inhalt: ein Bauantrag.

Andreas Müss musste lachen, als er das Absendedatum des Eger-Schreibens sah, wie er im RHEINPFALZ-Gespräch berichtet. „Ich werde Bauantrag stellen genau entsprechend der Darstellung meines geplanten Bauvorhabens in der RHEINPFALZ von 9. März, am Tag als Eger seinen Brief schickte“, sagte er auf die Frage, wie er auf die ablehnende Stellungnahme der Stadt zu seinem Plan reagiert. Eine Antwort und einen Gesprächstermin, um die Stadtspitze in die Planung einzubeziehen, hatten die Luma-Projektbetreuer – Anwälte – im Schreiben vom 23. Februar von Eger erbeten. Zuvor hatte es ein Gespräch zwischen Stadtplanung und den Müss-Architekten Romanowski gegeben. Eger hat in seinem Schreiben „drei wesentliche Planungsaspekte“ zu bedenken gegeben: der Gewerbeanteil müsse erhöht werden, die bis zu sechs Geschossebenen ließen sich aus dem Umfeld nicht ableiten, die Nachbarbebauung müsse in die Planung einbezogen werden. Wenn alles erledigt sei, könnte es ein Gespräch mit ihm geben, so Eger. In einer Stellungnahme gegenüber der RHEINPFALZ hatte Eger noch darauf verwiesen, dass auf dem Gelände überwiegend Gewerbe mit maximal zwei Geschossen zulässig sei. Der Investor und seine Architekten sehen das ganz anders: Es sei schade, das sich die Stadt querstelle, nach eigener Aussage keinen Fokus auf Stadtentwicklung und Wohnbebauung dort lege. Mit der Stadtplanung „wurde nicht darüber gesprochen, dass man nur zweigeschossig bauen darf. Es wird anscheinend mit zweierlei Maß gemessen“. Die Forderung „mehr Gewerbe“ ziele an der Wirklichkeit vorbei, lasse die starke Nachfrage nach „bezahlbarem Wohnraum“ außer Acht. Die „Holtzmann-Frage“ interessiert in Speyer. Ein Architekt: „Das hätte in den Bauausschuss gemusst. So etwas kann die Stadtplanung nicht allein entscheiden.“

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