Am Rande Hin und Her um Lager in Speyer-Nord

Glasfaser-Ausbau: Irgendwo muss das Baumaterial hin.
Glasfaser-Ausbau: Irgendwo muss das Baumaterial hin.

Mit dem Glasfaser-Ausbau, derzeit unter anderem in Speyer-Nord, tun die Stadtwerke Speyer (SWS) mehr als andere kommunale Energieversorger. Ausgerechnet bei dem Detail, wo in der Bauphase das Materiallager dafür entsteht, haben sie jedoch ihre liebe Müh’ mit den Nachbarn.

Gerade einmal gut eine Woche alt ist das Problem im Meisenweg. Dort war nämlich auf einer Wiese das für ein halbes Jahr geplante Lager schon angelegt worden, bevor die Anwohner darüber informiert wurden. Die ärgerten sich entsprechend. Das Schreiben dazu sei schon fertig gewesen, aber nicht verschickt worden, mussten die SWS dann auf Anfrage eingestehen: „Ein Malheur“, so Sprecherin Angela Sachweh. Es wurde neu beraten und verkündet: Der Meisenweg ist raus, denn es wurde eine bessere Fläche gefunden – nicht in einer Sackgasse und nicht verkehrsberuhigt.

Es kam, wie es kommen musste: Auch der neue Standort – diesmal im Ginsterweg – stieß nicht nur auf Gegenliebe. Wieder war Krisenkommunikation gefragt, denn wieder meldeten sich verärgerte Anwohner. Zwei Familien schreiben: „Wir möchten Sie, auch im Interesse der anderen Anwohner im Ginsterweg, bitten, Ihre Entscheidung zu überdenken und zum passenden Zeitpunkt an den Baufortschritt anzupassen.“ Und – man glaubt es kaum – auch diesmal sei die Fläche schon wieder in Beschlag genommen worden, bevor informiert worden sei. Gerade das hatten die SWS vermeiden wollen.

„Der Not folgend“

Sachweh erklärte es dann so: Zunächst habe die beauftragte Firma den Platz kurzfristig über das Wochenende genutzt, da sie nun im Meisenweg nicht mehr erwünscht war. Dann seien die Bürger am Montag informiert und die offizielle Freigabe des Platzes am Mittwoch erteilt worden. Die Firma habe aber schon am Dienstag „der Not folgend, eine beauftragte Sandlieferung abladen lassen“. Wieder einmal bleibt die Bitte um Verständnis: Ohne dieses Material wäre es zu einem teuren Baustellen-Stillstand gekommen. 2000 Euro pro Tag setzt Sachweh dafür an.

Wie im Meisenweg gingen auch im Ginsterweg Schreiben hin und her. Bürger, Stadt, Bürger. Die SWS blieben insofern hart, dass das Lager nun bis Mai kostenbedingt nicht mehr umziehen werde. Das ganze Hin und Her hatte aber auch Gutes: Zum einen kann endlich gebaut werden. Zum anderen wollen die SWS einer Idee der Bürger folgen und die jetzt in Beschlag genommene wilde Parkfläche danach zum Naturraum umbauen.

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