Speyer Hilfe für die Ärmsten

Kostbares Nass: Eine Quelle reicht in Afrika häufig nicht aus, um die Trinkwasserversorgung zu sichern.
Kostbares Nass: Eine Quelle reicht in Afrika häufig nicht aus, um die Trinkwasserversorgung zu sichern.

Im Jahr 2011 haben Studenten der Hochschule Mannheim eine lokale Gruppe des Vereins „Ingenieure ohne Grenzen“ gegründet. Die jungen Menschen setzten sich damals zum Ziel, ihr Wissen in Entwicklungsländern einzubringen. Ein erstes Projekt ist nun erfolgreich abgeschlossen worden. Es gelang, die Versorgung mit sauberem Wasser in Kirinda (Ruanda) zu verbessern. Tausende Menschen profitieren davon.

Über einen Kontakt zum „Verein junger Menschen in Afrika“, der sich seit Längerem vor Ort im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda engagiert, entstand die Idee für das Projekt: eine nachhaltige Wasserversorgung für das ruandische Bergdorf Kirinda. Das Dorf mit etwa 3000 Einwohnern liegt im Bergdistrikt Karongi, etwa drei Fahrstunden von der Hauptstadt Kigali entfernt. Eine in der Nähe vorhandene Quelle reicht für die Bevölkerung nicht aus, so dass immer wieder Wasser aus nahegelegenen Flüssen und Teichen benutzt wurde. Dieses Wasser enthält jedoch zahlreiche Keime, die zu Infektionen und Krankheiten führen. Ziel des Hilfsprojekts war es daher, weitere Quellen zu erschließen und ohne Verlust in eine gemeinsame Zisterne nahe der Siedlung zu leiten. „An dem Wasserprojekt waren rund zehn Mitglieder der Mannheimer ,Ingenieure ohne Grenzen’ beteiligt, die seit dem Jahr 2011 immer wieder vor Ort waren, um Daten aufzunehmen, zu planen und zu koordinieren“, berichtet Gruppenmitglied Erna Schneider. Bei den Arbeiten selbst haben lokale Helfer mitangepackt. Die Wasserversorgung sei ohne Pumpen geplant worden, weil das sonst viel schwieriger geworden wäre, erklärt sie. Auch das Finanzierungsproblem hat die Gruppe gelöst. Mit der Röchling Stiftung fand sich in Mannheim der nötige Sponsor, der die Projektkosten von 36.800 Euro übernahm. Das rund fünf Jahre dauernde Vorhaben konnte damit in drei Abschnitten verschiedene Ziele erreichen. Durch das Anbringen spezieller Dachrinnen an Schulgebäuden und einem 10.000 Liter-Tank steht künftig genügend Regenwasser als Brauchwasser zur Verfügung, was kostbares Trinkwasser spart. Anschließend wurden vorhandene Leitungen repariert und der Anschluss weiter entfernter Quellen verwirklicht. Im dritten Abschnitt wurden zwei neue Quellen über ein neues Rohrleitungssystem angeschlossen. „Nach dem Bau eines Wasserkiosks wird dort für ein paar Cent die Wasserabgabe organisiert“, berichtet die Ingenieurin. Mit dem eingenommenen „Wassergeld“ können künftig die gebauten Einrichtungen in Schuss gehalten werden. Ein lokales „Wasser-Komitee“ und Kirchengemeinden wollen für die Nachhaltigkeit des Projekts sorgen. „Mit der Erschließung der neuen Quellen ist das Projekt für uns nun abgeschlossen. Jetzt können dort 3000 Menschen mit sauberem Wasser versorgt werden“, sagt Schneider, „es war das erste Projekt für uns. Wir haben sehr viel gelernt.“ Das nächste Vorhaben in einem Waisenhaus in Uganda sei in Planung. Im Netz www.ingenieure-ohne-grenzen.org

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