Speyer Haus der Vereine: Provisorischer Treppenturm soll zweiten Fluchtweg sichern

Mangelnder Brandschutz: Haus der Vereine in der Rulandstraße.
Mangelnder Brandschutz: Haus der Vereine in der Rulandstraße.

Das Haus der Verein hat einen zusätzlichen Rettungsweg: Ein Gerüsttreppenturm stellt dort nun sicher, dass im Brandfall Menschen aus dem ersten und zweiten Obergeschoß einen zweiten Ausgang benutzen können. Im Erdgeschoß gab es diese Fluchtmöglichkeit bereits.

Somit sei es nun wieder möglich, den Salle d’Honneur im zweiten Obergeschoss als Veranstaltungsraum zu nutzen, teilte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) am Montag mit. Der zweite Rettungsweg wurde laut Stadt bereits mit der Landesbauordnung im Jahr 1998 verpflichtend. Aus Gründen, die heute „kaum mehr nachzuvollziehen“ seien, sei er aber bei der Sanierung des Gebäudes im Jahr 2010 nicht umgesetzt worden.

Das Gerüst stelle eine Interimslösung da, die „zeitnah“ durch eine dauerhafte Lösung mittels eines neuen Außenaufzugs und einer zugehörigen Treppe abgelöst werden solle. Die Kosten für ein Jahr Standzeit des Gerüsts belaufen sich demnach auf rund 26.000 Euro. Hinzu kämen 40.000 Euro für sicherheitstechnische Einrichtungen. Diese würden auch für die dauerhafte Lösung benötigt. Im nächsten Schritt werde der neue Außenaufzug mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt. „Nach der Genehmigung des im Anschluss zu stellenden Bauantrags folgt die Ausschreibung und anschließend die Umsetzungsphase, die circa neun Monate in Anspruch nehmen wird“, schreibt die Stadtverwaltung. Aus statischen Gründen könne der Salle d’Honneur auch weiterhin mit maximal 150 Personen genutzt werden.

„Versäumnisse der Vergangenheit“

Seiler bedankte sich in diesem Zuge bei den Mitarbeitern des städtischen Gebäudemanagements, die viel mit „Versäumnissen der Vergangenheit, allen voran beim Thema Brandschutz“, beschäftigt seien. Die Oberbürgermeisterin reagiert damit auf einen Antrag der CDU-Stadtratsfraktion. Diese beantragt eine Sondersitzung des Rats, weil zuletzt etliche Bauvorhaben nicht von der Stelle gekommen seien. Die CDU verweist unter anderem auf die Dachsanierung der Integrierten Gesamtschule und auf mangelhaften Brandschutz im Haus der Vereine.

In Speyer sei das Thema Brandschutz „in den vergangenen Jahrzehnten viel zu wenig“ beachtet worden, meldet sich die Speyerer SPD zu Wort. Es sei zudem viel zu wenig in den Unterhalt der kommunalen Infrastruktur investiert worden.

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