Speyer Grüner Hoffmann deutlich vorne

Faire Geste: Der unterlegene CDU-Kandidat Mathias Müller (links) gratuliert dem Wahlsieger von den Grünen, Matthias Hoffmann.
Faire Geste: Der unterlegene CDU-Kandidat Mathias Müller (links) gratuliert dem Wahlsieger von den Grünen, Matthias Hoffmann.

Matthias Hoffmann ist zum neuen Ortsbürgermeister von Römerberg gewählt worden. Bei der Stichwahl gestern erreichte der Kandidat der Grünen 65 Prozent und konnte im Vergleich zur Wahl am 26. Mai seinen Stimmenanteil (40,2 Prozent) deutlich vergrößern. CDU-Bewerber Mathias Müller erreichte 35 Prozent und konnte damit nicht vom Ausscheiden zweier Kandidaten nach dem ersten Wahlgang profitieren.

Kurz nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr waren Hoffmann und Müller die ersten im Sitzungssaal des Römerberger Rathauses. Hoffmann war zwei Stunden zuvor auf dem Frankfurter Flughafen gelandet, 14 Tage war er für seinen Arbeitgeber BASF in Amerika. Müller hatte Dienst in einem der neun Wahllokale. Unabhängig vom Ausgang atmeten sie erstmal durch und waren „froh, dass es vorbei ist“. 18.17 Uhr der erste ausgezählte Stimmbezirk Schulturnhalle Mechtersheim: Hoffmann 70,4 Prozent, Müller 29,6 Prozent. Hoffmann, 56, im Agrarzentrum Limburgerhof beschäftigt, wohnt im Ortsteil Mechtersheim. Entschieden war das Rennen spätestens beim Eingang der Stimmen aus der Schulturnhalle Berghausen, Wohnort von Müller, 51, Fachkommissariatsleiter bei der Kriminaldirektion Ludwigshafen: Hoffmann insgesamt 65,7 Prozent, Müller 34,3 Prozent. Lange warten mussten die Gäste im sich zunehmend füllenden Sitzungssaal dann doch noch auf das Resultat Pfarrheim Heiligenstein nebenan. Die Wahlbeteiligung betrug 50,3 Prozent, beim ersten Wahlgang waren es 64,8 Prozent. Bereits vor der Verkündung des vorläufigen Endergebnisses durch Wahlleiter Manfred Scharfenberger um 18.55 Uhr gratulierte Müller dem Sieger Hoffmann und stießen beide mit den zahlreichen Besuchern auf einen fairen Wahlkampf an. Müller zu Hoffmann: „Jetzt hast du mehr Arbeit als ich.“ Ihm bleibt die Zeit für längere Spaziergänge. Für den Fall des zweiten Platzes hatte Müller seinem Sohn die Umsetzung von „Plan B“ versprochen: nämlich die Anschaffung eines Hundes. CDU-Fraktionsvorsitzender im Ortsgemeinderat bleibt Müller. Den fairen Umgang möchte Hoffmann beibehalten, wenn auch „mit anders verteilten Rollen“. Von der Möglichkeit unterschiedlicher Mehrheitsbildungen verspricht er sich spannende fünf Jahre. Obwohl Grüne und CDU in ihren Wahlzielen „nahe beieinander waren“. Klar, dass er der Bürgermeister aller sein will. Hoffmann: „Ideen für Römerberg liegen in der Schublade.“ Die Ratsarbeit und die Vorhaben will er „künftig etwas mehr kommunizieren“.

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