Speyer Erhobenen Hauptes

SPEYER. Gekämpft bis zum Umfallen, angetrieben von 350 Fans und berauscht von einer fantastischen Atmosphäre – die Überraschung gegen Grüner Stern Keltern blieb in der Endrunde um die Meisterschaft in der Zweiten Basketball-Bundesliga Süd dennoch aus: Die Damenmannschaft des TSV Towers Speyer-Schifferstadt unterlag im zweiten Halbfinale 51:68 (24:39) und schied aus den Play-offs aus.

Erhobenen Hauptes verabschiedete sich die Truppe von Headcoach Harald Roth nach einer sehr starken Saison. Die Leistung gegen das Topteam Keltern, wenn auch nicht von Erfolg gekrönt, zeigte eindrucksvoll, welch Willen und Potenzial in Speyers Korbjägerinnen stecken. Die Towers ließen sich nicht einmal vom großen Schock, gleich in der Anfangsphase auf Punkteass Kathryn Verboom verzichten zu müssen, aus der Bahn werfen. Die treffsichere Kanadierin war im ersten Duell letzte Woche noch die beste Scorerin, musste nach einer Knieverletzung nun bereits in der zweiten Minute ausscheiden. Bei einem Fastbreak passierte das Missgeschick, noch am späten Samstagabend wurde sie im Krankenhaus behandelt. Towers-Talente wie Cara Horz und Neele Steinort mussten in die Bresche springen und machten ihre Sache richtig gut. Viel voneinander trennte beide Mannschaften nicht – auch wenn die beiden ersten Teilabschnitte 20:11 und 19:13 an die Gäste gingen. Kampf und Einsatz waren überragend im Towers-Team, auch stimmten Einstellung und spieltaktische Disziplin in der Verteidigung. Den entscheidenden Unterschied gab es bei der Chancenverwertung (Keltern 43 Prozent Trefferausbeute, Towers 29). Eklatant war Speyers Wurfausbeute jenseits der Drei-Punkte-Linie: Alleine in der ersten Hälfte trafen die Towers nur einen von zwölf Versuchen aus der 6,75-Meter-Distanz. „Normalerweise versenken wir die Dreier mit einer Quote von 40 Prozent. Wäre dies gelungen, hätten wir in der Halbzeit nicht so hoch zurückgelegen“, sagte Harald Roth. „Unsere Trefferausbeute in der ersten Hälfte war unterirdisch, nach dem Seitenwechsel klappte es dann etwas besser.“ Den dritten Durchgang dominierten und gewannen die Roth-Schützlinge und verkürzten den 15-Punkte-Pausenrückstand auf zehn Zähler. Näher kamen die Domstädterinnen allerdings nicht mehr heran. „Der frühe Ausfall von Kathryn Verboom bedeutete einen Nackenschlag“, so Roth. Nach der Pause musste dann auch noch Michèle Weynandt mit einer Kopfverletzung einige Zeit draußen bleiben. „Dennoch haben die Mädels alles gegeben und sich prima verkauft“, erklärte Roth. Gegen solch ein topbesetztes Team sei es keine Schande, zu verlieren. „Wir haben eine Super-Saison gespielt, mit dem vierten Platz und dem Sprung in die Play-offs bereits alles erreicht, und nun zweimal Keltern alles abverlangt.“

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