Speyer Eigentlich eine gute Idee ...

„Lach’ für einen guten Zweck“ ist der Arbeitstitel eines Projekts, in dem Studenten der Hochschule Mannheim die Aufgabe haben, Geld für eine soziale Einrichtung zu sammeln. Am Freitagabend ist es im fast ausverkauften Alten Stadtsaal in Speyer präsentiert worden.

Vom Ertrag her kann man daher die Arbeit der Studenten der Fakultät für Sozialwesen als erfolgreich einstufen, denn die Eintrittsgelder werden ohne Abzug an das Kinder- und Jugendtheater in Speyer gespendet. Mit dem Arbeitstitel wurden viele Gäste angelockt – im Ergebnis eine gute Werbung. Die gesamte Organisation war perfekt. Auch sie gehörte mit zum Projekt des fünften und sechsten Semesters. Als Comedian hatten die Studenten ihren Hochschullehrer Alexander Noyon eingesetzt, der die Zuschauer zum Lachen bringen sollte. Unter dem Aspekt, dass er keine Gage für seinen Auftritt verlangt und somit nicht die Einnahmen schmälert, war die Idee recht gut. Allerdings schuf man dadurch eine Situation, die einer Vorlesung im Hörsaal glich. Und tatsächlich dozierte Noyon über Erlebnisse aus seinem Alltag – angefangen bei seinen vier Kindern, von denen die zwei jüngsten Töchter, fünf und sieben Jahre, in den Fokus seiner Vaterrolle rückten. Dabei gab er Tipps, wie Eltern ihre Kinder zum Einschlafen bringen können. Er schilderte außerdem, wie er in Erklärungsnöte geriet, als er mit den beiden Mädels ein Männer-WC an der Autobahnraststätte aufsuchte. Dort hing ein Automat, auf dem das Produkt „Reisevagina“ angeboten wurde. Die ältere konnte schon lesen und erwartete vom Vater Aufklärung, bei der er komplett versagte. Es folgten weitere Klo- und Furzgeschichten, die wenig Lacher ernteten. Noyon machte weiter deutlich, dass er Probleme mit dem Altern habe. Er sei nun schon 50 Jahre alt und bemerke, dass ihn die Welt bereits als älteren Menschen wahrnimmt, weil ihm jüngere Männer Platz im Bus anbieten und ihm zusichern, dass er in seinem Alter die Dinge noch erstaunlich gut bewältigen kann. Auch das Thema Sex durfte nicht fehlen. Und so gab er Ergebnisse verschiedener Umfragen zum Besten, die er von seiner Frau, einer Sexualtherapeutin (das betonte er immer im Zusammenhang mit seiner Frau), erfahren hatte. Aber auch hier erhielt er keine Lachsalven. Stimmen aus dem Publikum taten ihre Enttäuschung kund, denn sie hatten etwas Lustigeres erwartet.

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