Speyer Die Strukturierte

Fotografiert an Dudenhofens „Drehscheibe“ – der Ortsmitte –, wo bald ein Kreisverkehr gebaut werden soll: Laura Fauß.
Fotografiert an Dudenhofens »Drehscheibe« – der Ortsmitte –, wo bald ein Kreisverkehr gebaut werden soll: Laura Fauß.

Fauß’ gerader Weg: Mitglied der Jungen Union mit 16 – „durch Bekannte, erst im zweiten Schritt sich entwickelndes Interesse an Partei und Politik“, Teilnahme an Nachwuchsförderprogrammen der Union, erste Ämter, 2009 auf einem vorderen Platz der CDU-Liste in den Ortsgemeinderat gewählt, als der Job vakant wurde mit 25 Jahren Fraktionsvorsitzende der CDU im Ortsgemeinderat, eine Zeit lang stellvertretende Vorsitzende der Kreis-CDU. Die 32-Jährige hat Gestaltungs- und Organisationswille sowie Lust, Themen anzupacken. Im September 2018, Ortsbürgermeister Peter Eberhard (CDU) hatte seinen Verzicht auf eine dritte Amtszeit erklärt, nominiert sie der CDU-Ortsverband zur Nachfolge-Kandidatin. „Ohne lange Abwägung mit mir selbst, innerparteiliche Diskussion und ohne Mitbewerber in den eigenen Reihen“, sagt Fauß. Sie berät sich mit der Familie, will begonnene Projekte – Beispiel Bürgerpark – fortführen, etwas bewegen, neues entwickeln, als Ortsbürgermeisterin „Bindeglied zwischen den Bürgern und der Verwaltung sein“. Vorstellen kann sie sich offene Sprechstunden auf einem Ortsplatz. An der Kommunalpolitik schätzt sie „die kurzen Kommunikations- und Entscheidungswege, die unmittelbare Gestaltungsmöglichkeit und den direkten Kontakt in Augenhöhe“. Auch beruflich ist Fauß „klar strukturiert“: Grundschule Dudenhofen, ab der fünften Klasse Edith-Stein-Gymnasium, Lieblingsfächer Mathematik und Latein, Abitur, Studium der klassischen Archäologie in Heidelberg – „ich habe schon als Kind im heimischen Garten gegraben“ – Abschluss Magister, der Umstieg zur „Öffentlichen Wirtschaft“. Fauß: „2010 wurden die Gelder für den Kulturbereich gekürzt, es gab wenig Stellen für Archäologen.“ Sie beginnt im dualen System (verbindet Betriebswirtschaftslehre mit öffentlicher Verwaltung) eine Ausbildung bei der Kreisverwaltung Ludwigshafen/Hochschule Baden-Württemberg, arbeitet im Kreis-Jugendamt, war bis zur Elternzeit Referatsleiterin der Kreisbäder. Ab 1. April ist sie im Rechnungsprüfungsamt des Rhein-Pfalz-Kreises beschäftigt. Töchterchen Hermine ist zwei Jahre alt. Gefragt, warum sie sich die „Drehscheibe“ (Kreuzung Neustadter, Speyerer und Landauer Straße) als Fotomotiv für den RHEINPFALZ-Artikel wünschte, antwortet Fauß: „Mit Hermine, sie mag Autos, bin ich oft dort gesessen und habe über die Verkehrssituation nachgedacht.“ Inklusive des geplanten Kreisels gebe das verabschiedete Konzept die Richtung zu verkehrsberuhigenden Maßnahmen in den nächsten Jahren vor. Zudem wünscht sich Fauß für Fußgänger und Eltern mit Kinderwagen einen barrierefreien Ortskern. Fauß’ Ziele: Bestandsaufnahme der Handlungsfelder Verkehr, Versorgung/Gesundheit, Bildung/Betreuung, Vereine, Wohnraum. Daraus sollen Empfehlungen und Strategien abgeleitet werden – mit dem besonderen Augenmerk auf Nutzung von Leerständen, Erstellung eines Lärmaktionsplans, Schaffung von innerörtlichen Erholungsmöglichkeiten und einer generationsgerechten Politik.

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