Speyer Dezernentin fordert: Plastikfreie Stadt

Soll in der Stadt komplett vermieden werden: Plastikmüll.
Soll in der Stadt komplett vermieden werden: Plastikmüll.

Nicht wundern, wenn Ihnen Umweltdezernentin Irmgard Münch-Weinmann auf dem Lastenfahrrad begegnet. Das ist Teil der Europäischen Woche der Abfallvermeidung.

Die elfte Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) hat am Samstag begonnen und endet am kommenden Sonntag. Die Domstadt ist dabei – unter anderem mit der Beigeordneten Irmgard Münch-Weinmann (Grüne). Darüber hinaus bieten die Entsorgungsbetriebe und das Umweltamt mit Kooperationspartnern mehrere Aktionen an. Sie gehören zu den Tausenden öffentlicher Aktionen, die europaweit Alternativen zur Wegwerfgesellschaft und Ressourcenverschwendung aufzeigen sollen.

Wie notwendig das ist, zeigen schon wenige Zahlen: 2019 haben die Entsorgungsbetriebe Speyer (EBS) 1367 Tonnen Leichtverpackungen (Gelber Sack) im Stadtgebiet eingesammelt. Dazu kamen noch 19,77 Tonnen Hartplastik, also Gartenstühle, Transportboxen, Regenfässer und Ähnliches, teilte Stadtwerke-Sprecherin Angela Sachweh auf Anfrage mit. Diese Menge ist am Abfallwirtschaftshof separiert und einer Verwertung zugeführt worden.

Tüten tauschen

Die Entsorgungsbetriebe und das Umweltamt samt ihren Kooperationspartnern bieten bis 29. November verschiedene Aktionen an. So radelt also Irmgard Münch-Weinmann am kommenden Samstag, 28. November, zum Wochenmarkt auf dem Festplatz, um Plastiktüten zu tauschen. Wie vom Stadtrat im November 2019 beschlossen, sollen Plastiktüten vom Wochenmarkt verschwinden und dauerhaft durch Mehrwegalternativen ersetzt werden.

Daneben stellen die Speyerer Vereine Juma und Inspeyered Anleitungen bereit, wie Wachstücher ganz einfach selbst hergestellt werden können (im Netz: www.speyer.de/nachhaltigkeit). Eine Facebook-Serie zu versteckten Abfällen im Wertstoff klärt darüber auf, wie viel Restabfall darin landet und analysiert unnötige Transportwege, Sortier- und Entsorgungskosten (siehe Facebook Stadtwerke Speyer). Beispiele für Mülltrennung an Schulen liefert das Speyerer Edith-Stein-Gymnasium. Es hat seit einigen Jahren ein klares System zur Mülltrennung etabliert und eingeübt, in das die gesamte Schulgemeinschaft eingebunden wurde (im Netz: www.esg-speyer.de).

Start in den Eiscafés

„Wir unterstützen die Kampagne, um für einen nachhaltigen Umgang mit Produkten zu werben. Abfallvermeidung fängt im Kleinen an. Jeder Einzelne kann etwas tun, darauf wollen wir als Stadt Speyer aufmerksam machen“, begründet Münch-Weinmann ihren Einsatz. „Mein Ziel ist eine plastikfreie Stadt. Ein erster Schritt dahin könnte beispielsweise sein, das Plastiksortiment in den Eiscafés durch ein Mehrweg-Glassortiment zu ersetzen“, gibt sie ein Ziel in diese Richtung aus.

Das diesjährige Motto der Europäischen Woche der Abfallvermeidung lautet „Invisible Waste: Abfälle, die wir nicht sehen – schau genau hin!“ Abfallvermeidung und Wiederverwendung stehen an der Spitze der EU-weit geltenden Abfallhierarchie. „Wiederverwenden heißt daher die Devise“, so die Dezernentin.

Im Netz

www.wochederabfallvermeidung.de
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