Speyer Das Baby in Eigenregie großziehen

Fünf Lieder – das scheint für ein Pop-Album auf den ersten Blick ein bisschen wenig zu sein. Doch jeder fängt mal klein an: So handelt es sich bei „Sommer“ – noch – nicht um ein „ausgewachsenes“ Album, sondern um eine EP. Mit diesem Kürzel (vom Englischen „Extended Play“ für „ausgedehnte Laufzeit“) wird im Musikgeschäft eine Sonderform von Veröffentlichung benannt. Sie enthält mehrere Stücke und wird häufig von unabhängigen Plattenfirmen und deren Künstlern verwendet. Fünf Popsongs hat Fabian Schreiber nun also auf CD veröffentlicht. Es sind Lieder, die er selbst komponiert, getextet und produziert hat. „Sommer“, „Dinge die die Welt bedeuten“, „Marie“, „Perfekter Tag“ und „Alles geht zu Ende“ lauten die Titel. Schon die Beatles und nach ihnen Joe Cocker schwärmten musikalisch von der Hilfe ihrer Freunde („With A Little Help From My Friends“). Kein Wunder, dass auch Schreiber am Samstag gemeinsam mit seinen „Friends“ auftrat: Leander Geske (Tasten), der auch die CD-Grafik gestaltet hat, Oliver Schreiber (Schlagzeug, Percussion), Daniel Schlindwein (Gitarre), Elena Körner und Lotte Friedrich (beide Gesang) unterstützten den Speyerer Musiker, der in roter Hose und Lederjacke über dem T-Shirt seine Songs vorstellte. Passend zum „Sommer“ hatten die Band und ihre Helfer dazu eigens eine Cocktailbar im „Stage Center“ aufgebaut. Fabian Schreiber, am 25. März 1986 in Speyer geboren, durchlief nach eigenen Angaben „alle Phasen der Musikerziehung“ – von Früherziehung bis hin zum Einzelunterricht und von Klassik bis Pop. Während der Schulzeit war er Sänger, Gitarrist oder Keyboarder in verschiedenen Bands. Mit der Gruppe „Broken Mirror“ gewann er 2004 den Städtischen Rockpreis in der Kategorie der Unter-18-Jährigen. In der nächsthöheren Altersgruppe ließ sich dieser Erfolg drei Jahre später nicht mehr wiederholen. Mit den „Pixels“ nahm Schreiber vor vier Jahren erneut an dem Wettbewerb teil. Nach dem Abitur 2005 am Nikolaus-von-Weis-Gymnasium hatte der Speyerer sich für ein Musikstudium an der Universität Landau eingeschrieben und am Aufbau einer eigenen Musikschule gearbeitet. Im Studio spielte der Musiker mit verschiedenen Kollegen zusammen – unter anderem mit Sänger Heino, mit dem er sich – frei von Berührungsängsten – Arm in Arm auf einem Foto auf seiner Internetseite zeigt. Sein jetziges Soloprojekt bezeichnet Schreiber als „sein Baby“, das er „in Eigenregie großziehen“ möchte. „Die Musik soll Emotionen auslösen“, sagt der 28-jährige Sänger.

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