Speyer Biogartenmesse im Domgarten: Veranstalter will wiederkommen

Bio im Domgarten: Zahlreiche Anbieter nachhaltiger Produkte haben sich an der Messe beteiligt.
Bio im Domgarten: Zahlreiche Anbieter nachhaltiger Produkte haben sich an der Messe beteiligt.

„Der Markt ist für Bio bereit.“ Diese Bilanz zieht Gründerin Batya-Barbara Simon bei der ersten vom Projekt Viridea veranstalteten Speyerer Biogartenmesse. Rund 40 bio-zertifizierte Anbieter präsentierten im Domgarten Produkte für mehr Bio in Gärten und auf Balkonen.

Bis zu 150 Kilometer haben die Anbieter in Kauf genommen, berichtet Simon vom Idealismus von ehrenamtlichen Helfern, Bauern, Korbflechtern, Seifensiedern, Blumen- und Kräuter-Züchtern, Keramikern, Drechslern oder Künstlern. Simon, gelernte Landschaftsarchitektin, gehört zu denen, die Beruf und Leben ganz auf Bio umgestellt hat. „Ich habe mich unsterblich in den Garten verliebt“, erklärt sie. Sie unterstützt homöopathische Pflanzen-Stärkungsmittel, wendet sich gegen Industriedünger, will das Bewusstsein auf nachhaltige Lebensart lenken, Tiere vor dem Aussterben bewahren und Naturschutz fördern.

Simon: 30 Prozent mehr Besucher nach Corona

Ihre Biogartenmesse soll Interessierten mit Rat und Tat zur Seite stehen und zu mehr Bio im Alltag motivieren. An einem Stand gibt es handgeschmiedete Spaten zum Preis von 160 Euro. „Den schafft man sich einmal fürs ganze Leben an“, versichert Simon. „Kein herkömmlicher hält so lange durch.“ An diesem Beispiel orientierten sich viele Messe-Anbieter. „Qualität setzt sich mehr und mehr durch“, betont die Biogartenmesse-Veranstalterin. Sie spricht aus sechsjähriger Erfahrung. Nach der Corona-Pause seien die Besucherzahlen ihrer Messen um 30 Prozent gestiegen. Vor allem junge Speyerer seien sehr an biologischen Produkten interessiert, ist Simon schon am ersten Messetag überzeugt.

Leichter Rosenduft legt sich über den Stand von Martina Bitzer. Sie stellt Rosenblütenseife selbst her. Aus Nagold hat sie ihre Seifen für Haut und Haar, Kräuter und den Honig mitgebracht, den ihre Bienenvölker zur Naturseifenherstellung beisteuern. Biopesto aus Mannheim geht bei Mechthild Weiss im Minutentakt über den Ladentisch. „Das Wetter ist Bombe“, beschreibt die Verkäuferin „einen schönen ersten Tag in Speyer“.

Messe soll etabliert werden

Auf dem Weg zur Insektenausstellung, einer Leihgabe des Wiesbadener Umweltamts, gibt es zur Stärkung Bio-Pommes und -Flammkuchen zum Bio-Wasser oder -Kaffee.

Unterm Zeltdach krabbeln Sechsbeiner über Bildschirme, Foto- und Zeichenpapier, stehen in Übergröße vor den Besuchern, schmiegen sich gemalt an Porzellan oder zieren aufgedruckt Kleider und Tücher. Künstler wie Elke Seubert oder Karikaturist Gehard Mester stellen hier aus.

Gründerin Batya-Barbara Simon will ihre Messe in Speyer etablieren. „Wir kommen nächstes Jahr am zweiten Juni-Wochenende wieder“, kündigt sie schon jetzt an.

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