Speyer An Kliniken fehlt wegen Corona Personal

„Diak“: Hier fehlen aktuell 130 Mitarbeitende.
»Diak«: Hier fehlen aktuell 130 Mitarbeitende.

Speyerer Mediziner behandeln aktuell mehr als 40 Covid-Patienten in den beiden Kliniken in der Domstadt. Die Altersspanne reicht dabei von 0 bis 92 Jahre. Im Angesicht der Lockerungsbeschlüsse schlagen die Experten Alarm und meinen: Omikron ist noch lange nicht vorbei. Das macht vor allem ein Aspekt deutlich.

Mehr als 130 Mitarbeitende des Speyerer Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses fallen aktuell krankheitsbedingt oder wegen der Quarantäne-bedingten Betreuung der eigenen Kinder aus. Das teilte „Diak“-Sprecherin Susanne Liebold auf Anfrage mit. Auch am St.-Vincentius-Krankenhaus ist die Personalsituation angespannt: „Wir haben täglich Meldungen von Mitarbeitern, die zuhause bleiben müssen. Diese Anzahl ist deutlich höher als vor der Pandemie und als in dieser Jahreszeit üblich“, sagt Cornelia Leszinski, Ärztliche Direktorin und Chefärztin am „Vincenz“.

Die anstehenden Lockerungen sehen die Mediziner da kritisch. „Wir alle sehnen uns nach Normalität, auch unsere Mitarbeiter und ich selbst. Und ich habe den Eindruck, dass im Bewusstsein vieler Menschen die Omikron-Welle eigentlich schon vorbei ist“, sagt Leszinski. „Doch bei uns in den Krankenhäusern war und ist sie das definitiv nicht.“ Die Medizinerin kritisiert die „völlig falsche psychologische Wirkung“ der Lockerungsbeschlüsse in der Öffentlichkeit.

Weniger Intensiv-Patienten

Stand Donnerstag mussten am „Vincenz“ insgesamt 25 Corona-Patienten behandelt werden, zwei davon auf der Intensivstation. Hinzu kommen in Speyer weitere 14 Covid-Patienten auf der Isolierstation des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses sowie ein Intensiv-Patient mit Covid-19. Alle Covid-Patienten sind zwischen 0 und 92 Jahre alt, heißt es aus den Kliniken. Im „Diak“ sei der Großteil der Patienten aber „deutlich über 60 Jahre alt“, im „Vincenz“ ist der Jüngste 45 Jahre alt. Die Anzahl der Patienten steige im „Vincenz“ deutlich, im „Diak“ sei sie nun wieder vergleichbar mit der von Ende Februar, habe im März jedoch schon höher gelegen.

Beide Kliniken bestätigen, dass bei der Omikron-Variante deutlich weniger Patienten intensivmedizinisch behandelt werden müssen. „Dennoch sehen wir bei vielen vor allem älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen oft lange schwere Krankheitsverläufe mit entsprechend langer stationärer Behandlung. Es sind auch Menschen mit der Omikron-Infektion bei uns verstorben“, sagt Leszinski.

129 neue Corona-Fälle am Donnerstag

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat am Donnerstag 129 weitere bestätigte Corona-Infektionen für die Stadt Speyer gemeldet. Damit hat es nachweislich seit Beginn der Pandemie 12.168 Corona-Fälle in der Domstadt gegeben. Den aktuellen Inzidenzwert beziffert das LUA mit 1034,7. Damit liegt der Wert weiterhin unter dem rheinland-pfälzischen Durchschnittswert von 1615,3. Am höchsten ist er mit 1237,6 bei den 20- bis 59-Jährigen.

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