Speyer Als vor 170 Jahren Tausende Liter Wein versteigert wurden

Versteigert: Wein in Fässern.
Versteigert: Wein in Fässern.

Eine geradezu unvorstellbare Menge von Wein aus Speyerer Privatbesitz wurde vor rund 170 Jahren mitsamt einem großen Haus und dessen Mobiliar zur Versteigerung angeboten. Das ist einem Inserat im „Anzeige-Bote der Kreis-Hauptstadt Speyer“ zum Jahreswechsel 1852/1853 zu entnehmen.

Demnach hinterließen die offenbar kinderlos verstorbenen Eheleute Carl Theodor und Anna Regina von Rogister außer einem Anwesen und dessen Einrichtung in der damaligen Landauervorstadt nahe der später erbauten Gotteshäuser St. Josef und Gedächtniskirche der Protestation folgende gefüllte Weinfässer – die Angaben sind so benannt, wie die Weine in dem Inserat angeführt werden:

900 Liter 1846er Rother, 1800 Liter 1846er Traminer, 1600 Liter 1851er Gemischter, 1400 Liter 1846er Riesling, 1480 Liter 1849er Traminer, 1050 Liter 1852er Gemischter, 130 Liter 1850er Gemischter und 180 Liter 1949er Ordinärer. Dazu angeboten wurden unter anderem 13 Fässer verschiedener Größe von 500 bis 2500 Liter und eine Kelter. Ob die Weinfässer samt Inhalt ersteigert wurden, ist nicht überliefert.

Eigene Sternwarte

Der studierte Heraldiker – also Wappenkundler – Carl Theodor Ritter von Rogister war Rittmeister eines in Speyer stationierten Infanterieregiments. Mehrere, im Laufe der Jahre verkaufte Anwesen in der Landauervorstadt von Speyer (Große Gailergasse, Schwerdstraße, Landauer Straße) hatte er von seinem Vater Friedrich Carl von Rogister geerbt, der ebenfalls hoher Offizier des Infanterieregiments war. Der vermögende Carl Theodor von Rogister hatte sich auch eine Sternwarte im „Turm zum Falken“ nahe des heutigen Bartholomäus-Weltz-Platzes anlegen lassen.

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