Speyer 65 Jahre verheiratet: Eigene Partnerwahl schlägt die der Mama

Zieren ihren Vorgarten mit einer Bahnschranke: Erika und Walter Dries.
Zieren ihren Vorgarten mit einer Bahnschranke: Erika und Walter Dries.

Sein Kindheitswunsch, Lokführer zu werden, erfüllte sich nicht. Doch Walter Dries schaffte es, ein Hobby-Eisenbahner zu werden. Dies ist bereits im Außenbereich seines Hauses in Speyer-Süd zu sehen. Im Inneren gibt es gleich zwei Zimmer mit einer Märklin-Modelleisenbahn. Auch das Hobby seiner Ehefrau Erika, mit der er heute eiserne Hochzeit feiert, ist leicht zu erkennen.

Erika Dries liebt Puppen, die einen Schrank füllen und auch überall im Haus zu sehen sind. Die Bahnschranke vor dem Haus hat Dries einst in Altenbamberg bei Bad Kreuznach abgeholt, dazu eine Kurbel aus Mannweiler-Cölln, um die Schranke zu bewegen. Ein Vorsignal hat er sich in Bingerbrück beschafft und aus dem thüringischen Grimmenthal gab es Teile von der früheren DDR-Reichsbahn.

„Kennengelernt haben wir uns bei einem Spaziergang, den ich mit einer Freundin, er mit einem Freund unternahm. Er gefiel mir zuerst gar nicht“, erzählt Erika Dries. „Ich hatte nur Augen für seinen Freund, der sehr gut aussah.“ Doch bald habe sie ihre Meinung geändert. Sie und ihr späterer Ehemann hätten bei der Firma Hufnagel in Harthausen gearbeitet, sich jedoch selten dort gesehen. Erst als Walter in ihrem Elternhaus elektrische Leitungen verlegte, seien sie sich nähergekommen.

Das Paar gab nicht auf

„Meine Mutter war damit nicht einverstanden, denn sie hatte bereits einen Bauern für mich ausgesucht“, sagt die Jubilarin. Doch das Paar gab nicht auf. Deshalb wurden sie am 3. August 1957 standesamtlich und am gleichen Tag auch kirchlich im Dom getraut. 1958 wurde Tochter Cornelia geboren, 1963 Sohn Jürgen. Das Ehepaar hat sechs Enkel und neun Urenkel. Das zehnte Urenkelchen kommt in zirka 14 Tagen zur Welt, erzählt das Jubelpaar erfreut.

Walter Dries habe Schreiner bei der Möbelfabrik Noll gelernt, sei danach zu Hufnagel gewechselt, habe jedoch wegen des Verdachts auf Staublunge den Beruf wechseln müssen und sei 1957 zur Firma Siemens gegangen. Ab 1959 habe er 15 Jahre bei der BASF gearbeitet und sei danach Hausmeister bei der Liga-Bank bis zur Rente gewesen. Erika Dries war nach ihrer beruflichen Station bei der Firma Hufnagel ebenfalls 15 Jahre bei Siemens, danach als Hausfrau tätig. Sein heutiges, liebevoll gepflegtes Anwesen hat das Jubelpaar, das 65 Jahre miteinander verheiratet ist, im Jahr 1972 gekauft und sechs Jahre später aufgestockt.

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