Speyer Entspannt in der zweiten Reihe

Vertont das Leben einer Eintagsfliege: Franz Zöhren mit Ukulele vor dem Alten Stadtsaal.
Vertont das Leben einer Eintagsfliege: Franz Zöhren mit Ukulele vor dem Alten Stadtsaal.

Das Speyerer Kinder- und Jugendtheater bietet Programm für junge Zuschauer. Viele der Schauspieler, Regisseure und Akteure sind dem Publikum nach mehr als 25 Jahren ein Begriff. In dieser Serie stellt die RHEINPFALZ neue Ensemblemitglieder vor, die an Produktionen der aktuellen Spielzeit auf oder hinter der Bühne beteiligt sind – heute: der Musiker Franz Zöhren.

Franz Zöhren war 1990 Mitbegründer des Kinder- und Jugendtheaters. „Meine Unterschrift steht an erster Stelle“, sagt er. Mit Theaterleiter Matthias Folz verbindet den mittlerweile über 60-Jährigen eine Jahrzehnte lange Freundschaft. Beruflich waren beide an der Kölner „Stunksitzung“ beteiligt, haben eine gemeinsame Radioshow auf die Beine gestellt, sich gegenseitig stets auf dem Laufenden über ihre berufliche Entwicklung gehalten und jetzt in einer Speyerer Produktion wieder zusammengefunden. Auch Zöhren leitet in Köln eine reine Tourneebühne – das „Präventionstheater“ für Jugendliche in Schulen. Im neuen Stück des Speyerer Kinder- und Jugendtheaters, „Nur ein Tag“, ist er für die Musik zuständig. Das Wort „Musik“ beschreibe eigentlich nicht, wie er mit Schlagzeug, Ukulele, Melodica und Keyboard das ereignisreiche Leben einer Eintagsfliege vertone, meint er. „Es ist die Atmosphäre, die ich musikalisch unterstütze und begleite.“ Was Zöhren über die Vergänglichkeit abliefern will, soll nach seinen Worten „irgendwie cool“ sein. Er hoffe und glaube, dass die Geschichte Kinder fasziniere. Eine winzig kleine Rolle in „Nur ein Tag“ habe Regisseur Folz ihm zugesagt, erzählt der Kölner Theaterleiter von der Figur einer Grille, die jedoch in den nächsten Tagen erst noch geboren werden will. „Es ist sehr entspannend, in untergeordneter Funktion zu arbeiten“, beschreibt er seine ungewohnte Rolle im Theater. Das sei eine gute Übung für einen, der sonst immer die Regie führe. Unterstützung für seine künstlerische Seite hat Zöhren im Elternhaus nicht erfahren. „Als Stammhalter musste ich Diplom-Betriebswirt werden“, erzählt er vom Aufwachsen in einem Geschäftshaushalt am Niederrhein, den er nach dem Willen seines Vaters übernehmen sollte. Stattdessen wurde Zöhren im Zweitstudium in Bonn Diplom-Pädagoge, absolvierte die Ausbildung zum Theaterpädagogen und gründete 1990 sein eigenes Theater. Besonders die Akustik sei in Speyer anders als in Köln, vergleicht Zöhren die Geräuschkulissen der Städte. „Hier ist es ruhiger.“ Speyer und die Pfalz kennt und liebt der Rheinländer seit drei Jahrzehnten. Ein Mitbegründer seines Theaters kommt aus Germersheim, wie er unterstreicht. Termin und Vorverkauf — Premiere am Sonntag, 3. Juni, 15 Uhr, im Alten Stadtsaal Speyer —Eintrittskarten gibt es bei den RHEINPFALZ-Servicepunkten und beim RHEINPFALZ-Ticketservice unter der Telefonnummer 0631 37016618.

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