Speyer Eine kommende Größe

Zurück zu den Wurzeln: Charlotte Hoffmann beim Regenauer-Gedächtnispokal des AV Speyer.
Zurück zu den Wurzeln: Charlotte Hoffmann beim Regenauer-Gedächtnispokal des AV Speyer.

«SPEYER.» Ihre Einssechzig täuschen ebenso wie ihre trotz aller Sportlichkeit zierliche Figur. Denn in Sachen Amateurboxen gilt die kleine Charlotte Hoffmann, deren Vater Achim aus Harthausen stammt, als eine der „kommenden Größen“. So jedenfalls sieht es der Speyerer Roland Kubath, am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar Leiter der Boxabteilung, zuvor Bundestrainer des weiblichen Nachwuchses.

Die im oberbayerischen Schongau geborene und für den dortigen TSV startende Charlotte Hoffmann konzentriert sich derzeit im Internat des Bundesleistungszentrums Heidelberg auf zweierlei. Auf das Fachabitur mit der Zielrichtung eines Physiotherapie-Studiums und auf den Einsatz bei der Europameisterschaft der Frauen im Mai in Polen. Dieser Einsatz kostet einiges, nämlich 1500 Euro. Die verlangt der Deutsche Boxsport-Verband von jeder für die EM nominierten Athletin. Im Falle Hoffmann kommen ihre Familie, ein Freund ihres Vaters, der Harthausener Metzgermeister Roland Schreiner, und – sobald ein Antrag gestellt ist – der bayerische Landesverband dafür auf. Der Verein stattet sie mit Sportartikeln aus. In Polen möchte die 19-jährige Tochter eines Berufssoldaten mit vier Kindern gerne ihre vor sieben Jahren beim TSV Peißenberg begonnene Boxsport-Laufbahn krönen. Die Spur dazu hat sie als Fliegengewichtlerin (bis 51 Kilogramm Körpergewicht) und derzeitige Bantamgewichtlerin (bis 54 kg) wie folgt gelegt: 2014 und 2015 Deutsche Meisterin der Unter-17-Jährigen, 2016 dasselbe bei der U19, 2017 Vizemeisterin der U19. Beim Christian-Regenauer-Gedächtnispokal des AV 03 Speyer am Samstag bekam eine der besten deutschen und italienischen Kämpferinnen in der Frauen-Klasse zu spüren, was Charlotte Hoffmann auch mit ihren Jabs drauf hat, den abrupt geschlagenen Geraden mit der Führhand (wir berichteten über das Unentschieden mit Noemi Lo-Curto). Vor dem Boxsport schlug die Halb-Pfälzerin ihre musische Seite an – „als Tanzsportlerin mit einigen Turniereinsätzen und als Klavierspielerin“. Auf die Pianotasten haut sie heute noch gerne. Lieber aber tut sie das im Boxring. In Speyer bewies sie das in ihrem 23. Duell.

x