Speyer Bunter Kontinent mit vielen Facetten

Souverän auswendig vorgetragen: das Programm von Manita.
Souverän auswendig vorgetragen: das Programm von Manita.

Einen ganz persönlichen Zugang zum afrikanischen Kontinent ermöglichte der Heidelberger Afrika-Gospelchor Manita mit dem Konzert „The Bright Side of Afrika“ im Mutterhaus des Diakonissenkrankenhauses in Speyer.

Gastgeberin Schwester Corinne Kloss und Chormanagerin Schwester Elke Zipper begrüßten rund 250 Gäste zu einer Filmreise mit Live-Musik. Als Vorbereitung auf den Abend hatten Bekannte des Chores aus verschiedenen Ländern Afrikas Handy-Videos nach Heidelberg geschickt, wo Chormitglied Ulrike Efu Nkong diese zu einem Film über eine Afrika-Reise zusammenstellte. Gemeinsam mit Chorleiter Desmond Efu Nkong wurde der „Soundtrack“ mit Gospeln aus den jeweiligen Ländern ausgewählt. Die musikalisch-filmische Reise führte von Senegal nach Liberia, Ghana, Kamerun, Gabun und Namibia. Von dort ging es weiter nach Kenia und zurück in den Süden nach Südafrika und Lesotho. Dazu sang Manita. Am meisten bewegten die Momente, in denen der Gospelchor echte musikalische Brücken baute. Eine Open-Air-Chorprobe in einem Hof in Kamerun verlagerte sich nach Speyer: Die beiden Trommler von Manita nahmen den Rhythmus des Gospels im Film auf, schließlich stimmte ganz Manita ein und führte das Lied aus Kamerun zu Ende. Die vollmundigen, kraftvollen Weisen des A-Capella-Männerchor „Akoo Show Choir“ ließen die Frauenstimmen von Manita wie ein vom Wind getragenes, ätherisches Echo im Konzertsaal des Mutterhauses widerhallen. In ihren schwarz-rot-kariertem Konzertblusen der Bewegung der Musik folgend, strahlten die Chormitglieder, 21 Sängerinnen und drei Sänger sowie Perkussionisten (Djembe und Conga) positive Energie und Freude aus. Für in der europäischen Chortradition beheimatete Sänger ist das musikalische Afrika eine spannende Herausforderung: Gängige Muster werden auf den Kopf gestellt. In die Tänze, Harmonien, Rhythmen und Sprachen des Repertoires müssen sich die Singenden einfühlen. Für das souverän auswendig vorgetragene Programm von über 30 Gospels gebührt den Mitgliedern von Manita mit den Solistinnen Annette Klaus, Anastasia Schiawo, Roswitha Siewe, Frida Stotz und Catherine Suppacher auch deshalb ganz besonderer Respekt. Dass es kein uniformes Afrika gibt und der Kontinent viele Facetten hat, das machte das Konzert ebenso deutlich wie es die verbindende Kraft der Musik über Grenzen und Distanzen hinweg betonte. Durch den multimedialen Brückenbau des innovativen Konzertformats erschienen soziale Medien und das Internet als direkte Verbindung zu Freunden und persönlichem Zugang zu deren Alltagswelten und damit in einem besseren Licht als es viele Kritiker sehen. Das Konzert endete mit „Aye Aye Aye Afrika“ (Auf Wiedersehen Afrike) und dem leidenschaftlich von der Solistin Anette Klaus interpretierten „Wahamba Nathi“ („Du begleitest uns Jesu“), mit denen der Chor aus dem Saal auszog. Termin Wer den Chor live erleben möchte ist am 2. Dezember um 12.30 Uhr zum Afrika-Gottesdienst in die Kapellengemeinde Diakoniekirche nach Heidelberg eingeladen. Auch Mitsingende sind bei den freitäglichen Chorproben um 19 Uhr willkommen. Infos gibt es unter manita-heidelberg.de.

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