Speyer Besinnlich und belebend

Zu einer beeindruckenden Präsentation des Chorgesangs wurde die Chor-Gala des Chorverbandes der Pfalz am Sonntag in der Dreifaltigkeitskirche Speyer. Rund 170 Mitwirkende in vier Chorgemeinschaften unter sechs Dirigentinnen beziehungsweise Dirigenten legten mit ihren Gesangsvorträgen mitreißende und besinnliche Zeugnisse von der Chorarbeit in der Vorder-, Südwest- und Nordpfalz ab.

Gesangsgruppen aus Männern, Frauen, Jugendlichen und Kindern traten bei dieser gut besuchten Chor-Gala auf. Das heißt auch, dass sich die Nachwuchsarbeit im Chorverband Pfalz einer regen Pflege erfreut. Nicht umsonst heimste der von Christoph Haßler in belebender Direktion vorgestellte Südwestpfälzer Kinderchor den lautesten Beifall ein. Diese Chor-Gala war auch eine organisatorische Meisterleistung von Präsident Hartmut Doppler und seinem Verbandsmanagement. Auch fanden die Töne der Pfälzer Sängerschaft in der Politik offene Ohren. Hörten sich doch die Landtagsabgeordneten Dr. Bernhard Braun und Manfred Geis die Gala an. Alle Gäste erlebten besinnliche und klangvoll belebte Vorträge. Durchweg wurde intonatorisch dank guter Stimmbildung sauber und rhythmisch präzise gesungen. Vom Nachwuchs sogar besonders viel in englischer und französischer Sprache. Die jeweils Verantwortlichen moderierten die Vorträge auch ansprechend, so dass die gerade bei den Jugendchören begeistert mitgehende Hörerschaft immer gut informiert war. Frisch, flüssig und leicht swingend begannen die Männerchöre der Liedertafel Dudenhofen, und des Frohsinn Mechtersheim im Verbunde mit dem Männerchor Hagenbach gemeinsam unter Rainer Diehl und Xaver Reichling in deutlicher Artikulation mit einem kräftigen Willkommen. Das Arrangement eines Udo-Jürgens-Liedes erhielt mit effektvollen Synkopen erfreuliche rhythmische Kontur. In Otto Grolls „Rose“ hatten die höhengewandten Tenöre schöne Momente, bevor bei „Jahre kommen, Jahre gehen“ der Lauf der Zeit besungen wurde. Auch die nordpfälzischen Frauen von „Femmes Vocales“ Quirnbach und „S(w)ing-Chor“ Mehlingen taten sich unter Angelika Rübel und Andrea Opielka vorteilhaft zusammen. Die Fusion überzeugte mit lateinamerikanischer Rhythmik in „Cantate Brasilia“ und entfachte in „Bojiabo Haboker“ in ruhigem Melodiefluss slawische Wehmut. Danach rissen die „Kinder Gottes“ im getrommelten Gospel-Rhythmus mit. Seinen Südwestpfälzer Kinderchor brachte Christoph Haßler in Sätzen von Hans Leo Haßler und Henry Purcell über Léo Delibes bis zu Emily Crocker zu silbengewandter Diktion und mühelosen Aufschwüngen. Besonders reizvoll waren die lieblich leuchtende Trompeten-Imitation und der fetzige „Gloria“-Drive. Mit dem von Judith Janzen gebildeten Jugendchor Juventus Vocalis brachte dessen aktuelle Leiterin Kathrin Presser gepflegt „God help te outcast“ und stimmungsvoll Elton Johns „Can you feel the love tonight“ zum Klingen, bevor sie ihre Jugendlichen mit französischen Chansons und dem Gospel „Glorious“ auf die Musik-Reise schickte.