Dannstadt-Schauernheim Wahlplakate in großem Umfang zerstört

Weit verstreut liegen die herabgerissenen Plakate.
Weit verstreut liegen die herabgerissenen Plakate.

Massive Zerstörungen von Plakaten zur Bundestagswahl beklagen die Vertreter der betroffenen Parteien in Dannstadt-Schauernheim. In der Nacht auf Samstag wurden laut Polizei in der gesamten Hauptstraße bis über die Ludwigshafener Straße sowie in der Weinbietstraße eine Vielzahl von Plakaten beschädigt oder vernichtet.

Nach Angaben der Polizei waren die unbekannten Täter zwischen Mitternacht und 5.30 Uhr unterwegs. Plakate sämtlicher Parteien zur Bundestagswahl seien das Ziel gewesen, aber auch mehrere Konzertplakate. Der Ärger und die Empörung der Betroffenen sind groß. Robin Weller, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, bemerkte die Bescherung am Morgen auf dem Weg zum Bäcker, da sei das Ordnungsamt schon unterwegs gewesen, um die Plakate einzusammeln, sagt er. Dem Grad der Zerstörung nach zu urteilen seien die Plakate mutwillig abgerissen worden, bei einem Plakat der Grünen sei mit erheblicher Gewalt Holz weggetreten worden, um den Ständer unbrauchbar zu machen.

Finanzieller und ideeller Schaden

Auch Marc Hauck, Vorsitzender des FDP-Gemeindeverbands Dannstadt-Schauernheim, beklagt, dass allein von seiner Partei mindestens 60 Plakate mit massiver Gewalt von den Masten gerissen und beschädigt worden seien, davon 35 so sehr, dass sie nur noch entsorgt werden könnten. Wegen der großen Anzahl der zerstörten Plakate schätzt er, dass es mehrere Täter gewesen sein müssen, die durch Dannstadt gezogen sind.

Der Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende in Ludwigshafen, Torbjörn Kartes (CDU), schreibt, dass von seiner Partei 50 Plakate und zwei Großflächenplakate betroffen seien, eines davon schon zum zweiten Mal. Überhaupt habe in diesem Wahlkampf die Zerstörung von Plakaten auch andernorts eine neue Dimension erreicht.

Ehrenamtliche erneut gefordert

Neben dem finanziellen Schaden – Kartes und Weller sprechen von einem Schaden im vierstelligen Bereich – gehe es auch um einen Angriff auf das Ehrenamt, finden die Betroffenen. Schließlich würden die Plakate von ehrenamtlichen Helfern mit viel Mühe in ihrer Freizeit aufgehängt, betonen Hauck, Kartes und Weller. „Nicht die Parteizentralen in Berlin plakatieren im ganzen Land, sondern die Menschen vor Ort“, erinnert der Christdemokrat. Die Teams der Parteien seien nun am Samstag erneut unterwegs gewesen, um Schäden zu beseitigen und neu zu plakatieren.

„Angriff auf die Demokratie“

Man könne immer politisch unterschiedlicher Ansicht sein, aber dies sei „fast schon ein Angriff auf die Demokratie“, findet Marc Hauck angesichts der Betroffenheit sämtlicher demokratischer Parteien. Und auch Torbjörn Kartes fürchtet: „Aus diesen Taten spricht der Hass auf unsere Demokratie.“

Robin Weller macht sich Sorgen wegen der Gewaltbereitschaft. Erst kürzlich ist der SPD-Schaukasten in Dannstadt aufgebrochen worden. „Die Dimension der jetzigen Beschädigungsserie lässt auf eine erhebliche Zerstörungswut mit politischem Hintergrund schließen, bei der man sich schon fragen kann, was als nächstes kommt.“

Polizei sucht Zeugen

Die Polizei bittet Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich mit der Polizeiinspektion Schifferstadt unter 06235/495-0 oder pischifferstadt@polizei.rlp.de in Verbindung zu setzen.

„Gesammelte Werke“: Alle Parteien sind betroffen.
»Gesammelte Werke«: Alle Parteien sind betroffen.
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