Dannstadt-Schauernheim Sportabzeichen verbindet über Altersgrenzen hinweg

Vereint im Sport: Friedhelm Schladebach (rechts) und Ali Hazime beim Medizinball-Werfen.
Vereint im Sport: Friedhelm Schladebach (rechts) und Ali Hazime beim Medizinball-Werfen.

Dass das Deutsche Sportabzeichen weder angestaubt noch nur etwas für Ältere ist, haben bei der TV Dannstadt Athleten aller Altersklassen bewiesen. Mit seinen fünf Jahren war Ali Hazime der jüngste erfolgreiche Teilnehmer. Der 83-jährige Friedhelm Schladebach dagegen kann bereits 23 Sportabzeichen vorweisen und dem Nachwuchs Tipps geben.

Ali Hazime ist eine echte Sportskanone. Der Fünfjährige ist seit seinem dritten Lebensjahr in der TV Dannstadt und trainiert neben Leichtathletik und Turnen auch noch Ringen. Als Jüngster im Verein hat er im vergangenen Jahr erfolgreich die Prüfung für das Deutsche Sportabzeichen in Bronze absolviert.

Zu den ältesten Mitgliedern der TVD, die beim Sportabzeichen mitgemacht und bestanden haben, gehört Friedhelm Schladebach. Der 83-Jährige hat die Prüfung schon zum 23. Mal abgelegt und ist auch sonst regelmäßig sportlich aktiv. Am Verein schätzt er besonders, dass dieser die Menschen zusammenbringt – auch über Altersgrenzen hinweg. Und so kam der „alte Hase“ bei einem gemeinsamen Termin mit der RHEINPFALZ auch mit dem jungen Leichtathleten ins Gespräch.

Am liebsten schnell rennen

„Ich liebe Leichtathletik“, sagt Ali voller Überzeugung. Rennen möge er am liebsten. „Und wenn ich renne, dann ganz schnell“, bekräftigt er. Die Begeisterung für den Sport kommt nicht von ungefähr. Alis Vater Ahmad Hazime ist selbst Leichtathletik-Trainer bei der TVD. Und auch Alis zwei Jahre ältere Schwester Manessa trainiert Turnen, Leichtathletik und Ringen.

Die Übungen für das Sportabzeichen seien schwer gewesen, gibt der Junge, der die Dannstadter Kita Sonnenschein besucht, zu. „Seilspringen kann ich noch nicht“, meint Ali. Friedhelm Schladebach, der im Verein von allen Frieder genannt wird, dagegen kann von sich behaupten, dass er es noch kann. Und zwar äußerst gut. Dass der 83-Jährige so fit ist, hat er seiner Disziplin zu verdanken. „Man muss in Bewegung bleiben“, sagt der gelernte Zimmermann und Bautechniker, der bis vergangenes Jahr dem Vorstand der TVD angehörte und sich auch neben dem Sport sehr für den Verein engagiert.

„Als junger Kerl habe ich Fußball und Handball gespielt“, erzählt er. Ursprünglich stamme er aus Leuna. 1957 sei er aus der DDR geflohen. Sein erstes Deutsches Sportabzeichen legte er Anfang der 1960er Jahre ab, damals noch bei der TSG Friesenheim. Seit 1995 ist er Mitglied bei der TVD und nimmt dort an der Rückengymnastik, der Wirbelsäulengymnastik und am Männersport teil. Die Prüfungen zum Sportabzeichen sieht er als Motivation, am Ball zu bleiben.

Mindestens genauso wichtig sei ihm jedoch das Miteinander im Verein. „Es gehört dazu, dass wir uns nach dem Sport in der Gaststätte zusammensetzen und mal zwei Stunden erzählen“, berichtet Schladebach. Sportvereine könnten wesentlich dazu beitragen, im Ort Leute kennenzulernen und sich zu integrieren.

850 Mitglieder bei der TVD

Mit rund 850 Mitgliedern steht die TV Dannstadt nach den Corona-Jahren gut da. Zudem nutzten etwa 250 Nicht-Mitglieder Angebote des Vereins, heißt es im Bericht zur jüngsten Mitgliederversammlung. Und es sei auch möglich, ohne Mitgliedschaft das Sportabzeichen in Dannstadt zu machen, betont Leichtathletik-Abteilungsleiter Klaus Pajurek, der Prüfer für das Sportabzeichen ist.

Er möchte noch mehr Menschen ermutigen, diese Herausforderung anzunehmen. Und er stellt klar, dass man nicht alles können müsse, um die Prüfung zu bestehen. „Es gibt vier Kategorien – Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Kraft“, zählt er auf. In jeder davon müsse man eine Übung absolvieren, zum Beispiel einen 3000-Meter-Lauf im Bereich Ausdauer und Medizinball-Werfen in der Kategorie Kraft. Aber es gebe Möglichkeiten, die Übungen dem individuellen Leistungsvermögen anzupassen.

„Es ist ein Ehrenabzeichen“, betont Pajurek. Und für alle erfolgreichen Teilnehmer gebe es eine feierliche Übergabe. Das könne ebenfalls ein Anreiz sein, sich anzumelden. Bei Ali hat das auf jeden Fall gewirkt. „Ich habe eine Medaille bekommen“, berichtet er stolz. Daher möchte er es in diesem Jahr wieder versuchen.

Als erfahrener Sportler hat Friedhelm Schladebach auch einen Tipp, wie der Nachwuchs die Lust nicht verliert: „Die Jüngeren können sich gegenseitig motivieren. Wenn der Freund oder die Freundin mitgeht, geht man auch.“ Er selbst strebt ebenfalls weitere Sportabzeichen an: „Solange es noch Spaß macht und ich noch kann, will ich weitermachen.“

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