Rhein-Pfalz Kreis Ohne Liebelei geht es nicht

Die Theatergruppe des FC Palatia Böhl ist ein eingespieltes Team. Für das neue Stück „... und oben wohnen Engel“ geht es nun an
Die Theatergruppe des FC Palatia Böhl ist ein eingespieltes Team. Für das neue Stück »... und oben wohnen Engel« geht es nun an den Feinschliff.

«Böhl-Iggelheim.» „... und oben wohnen Engel“ heißt das neue Stück der Theatergruppe des FC Palatia Böhl. Mit dem heiteren Schwank über zwei streitbare Schwestern feiern die Laienschauspieler am Samstag, 13. Oktober, Premiere. Die zwei älteren Damen möchten ihre Nachbarn vergraulen, müssen jedoch erkennen, dass nicht alle Pläne zum gewünschten Ergebnis führen. Ein Probenbesuch.

„Elvira! Elvira, jetzt hopp, komm!“ Als diese energischen Worte durch die Böhler VT-Halle schallen, sind alle sofort ruhig. Lautstark geht es bei der Probe zum neuen Stück der Palatia-Theatergruppe nur auf der Bühne zu. Denn kaum hat sich Elvira zu ihrer Schwester Helene an den Tisch gesetzt, nehmen die rüstigen alten Damen jeweils ein Buch zur Hand und schlagen damit rhythmisch auf die Tischplatte. Eine Ahnung, was dieser Krach bewirken soll, bekommt der Zuschauer schnell. „Wie lange die da unten das wohl noch aushalten?“, fragt Elvira - gespielt von Meike Oberbeck – ihre ältere Schwester (Martina Hartmann). Das Lustspiel „... und oben wohnen Engel“ aus der Feder von Jens Exler und Silke Keim dreht sich um die Schwestern Helene und Elvira Engel, die im Dachgeschoss eines Mietshauses wohnen. Schon lange haben sie es auf die darunter gelegene Wohnung abgesehen und setzen deshalb alles daran, neue Mieter möglichst rasch wieder aus dem Haus zu treiben. Gerade erst ist wieder eine Familie eingezogen. Und auch sie wird nun unter anderem mit regelmäßigem Geklopfe terrorisiert. Auf die Geräusche angesprochen, tun die Schwestern so, als wüssten sie von nichts. Und so glauben manche bald, dass es in dem Haus spukt. Bis zur Premiere am 13. Oktober ist noch einiges zu tun. Die Kulissen-Wände etwa bekommen eine neue Tapete. Auch die Einrichtung ist bei den Proben noch etwas karg. Der Text sitzt dagegen bereits gut. Lediglich an der Darstellung feilt Regisseurin Silvia Calles an manchen Stellen noch etwas. So lässt sie etwa die Stelle wiederholen, als der geplagte Nachbar Wilfried Büchsenmacher (Frank Frank) sich bei den Engels über die „ständige Bumserei“ beschwert. Seine Töchter Katja (Laura Scanu) und Kirsten (Lena Kleiber) sollen auf diesen Satz ihres Vaters stärker reagieren. „Wenn man als Teenie ,Bumserei’ hört, dann guckt man“, sagt Calles. Beim nächsten Mal schauen und kichern die Mädchen. Auch diese Szene sitzt. Wie für einen Schwank üblich, bedienen die Charaktere Klischees. So gibt es die neugierige Nachbarin Alma Kling (Sabine Babatz), die mit ihren Sticheleien den Konflikt noch befeuert. Ihr Gegenspieler ist der Vermieter Mompfred Babbel (Willi Wittmann), der sich am liebsten aus allem heraushalten würde, aber dummerweise erpressbar ist. Und natürlich darf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen: Eigentlich möchten die beiden Damen ihren Neffen Klaus (Markus Hendel) bei sich aufnehmen, um ihn für ihre Zwecke einzusetzen. Doch da haben sie die Rechnung ohne die älteste Büchsenmacher-Tochter Karin (Silke Schmitt) gemacht, die Klaus sofort den Kopf verdreht. Jede Menge lustige Verwicklungen sind garantiert. Und dass die Theatergruppe ein eingespieltes Team ist, macht sich schon bei der Probe bemerkbar. Konzentriert, aber mit viel Spaß, gehen die Schauspieler das Stück durch. Im vergangenen Jahr konnte die Truppe ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Die alten Hasen lassen ihre langjährige Erfahrung einfließen, während neue Mitglieder frischen Wind hineinbringen. Für Laura Scanu ist es das zweite Stück, an dem sie mitwirkt. Lena Kleiber ist ganz neu in der Gruppe. „Wir sind glücklich darüber, dass wir immer wieder Nachwuchskräfte dabei haben“, sagt der Palatia-Vorsitzende Michael Knebel, der sich an diesem Abend selbst ein Bild vom Stand der Proben macht. Bei den Aufführungen kann sich die Theatergruppe in der Regel über viele Zuschauer freuen. „Die letzten Jahre hatten wir guten Zuspruch“, sagt Knebel. Und nach dem Probenbesuch ist er zuversichtlich, dass auch das neue Stück wieder ein Erfolg wird. Noch Fragen? Das Stück „… und oben wohnen Engel“ feiert am Samstag, 13. Oktober, um 19.30 Uhr in der VT-Halle Böhl, Lindenstraße, Premiere. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 20. Oktober, Freitag, 26. Oktober, Samstag, 27. Oktober, Freitag, 2. November, und Samstag, 3. November, jeweils um 19.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf unter 06324/9714245 oder per Email an theater-boehl@gmx.de.

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