Rhein-Pfalz Kreis Neues Prunkstück für Sammlung

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Das Familienauto der Familie Benz, ein Tourenwagen vom Typ 8, Schlittschuhe von Carl Benz und weitere Familienerbstücke gehören zu der Schenkung, die Gertrud Elbe-Benz dem Technoseum Mannheim gemacht hat. Einige der Objekte sind seit Donnerstag im Museum ausgestellt.

Der von der Familie selbst gefahrene Benz aus dem Jahr 1924 ist einer der letzten von nur etwa 300 Stück, die in der Fabrik Benz & Söhne in Ladenburg gebaut wurden. Von diesem Typ gebe es heute keine fünf Modelle mehr weltweit. „Wenn man hinter dem Lenkrad sitzt, kann man fast noch den Schweiß riechen“, witzelte Hartwig Lüdtke, Direktor des Technoseums, bei der Präsentation. Zu dieser „kleinen Sensation“ (Lüdtke) kam das Technoseum dank Gertrud Elbe-Benz. Die Witwe des 2010 verstorbenen Dieter Elbe-Benz, ein Urenkel von Carl Benz, hat dem Technoseum den Wagen und mehrere Tausend weitere Gegenstände aus dem Familienbesitz geschenkt. Elbe-Benz wolle diese so für die Nachwelt erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich machen, erklärte Lüdtke. Unstimmigkeiten mit Jutta Benz, ebenfalls eine Urenkelin von Carl Benz, habe man aus dem Weg räumen können, versicherte Lüdtke. Jutta Benz ist Mitbesitzerin von 18 der geschenkten Objekte und hatte verärgert auf die Schenkung reagiert. Unter anderem besaß sie Anteile an dem dunkelgrünen Familienwagen. „Wir konnten ihr ihre Anteile abkaufen“, teilte Lüdtke jetzt mit. Zu der gezahlten Summe machte er keine Angaben. Es sei Teil der Vereinbarung, darüber Stillschweigen zu bewahren. Im Frühjahr 2017 eröffnet im Technoseum der neugestaltete Automobilbau-Bereich, in dem einige der Objekte aus dem Benz-Nachlass gezeigt werden. Außer dem schmucken Wagen gehören angeblich von Carl Benz selbst gebaute und gefahrene Schlittschuhe dazu. Hajo Neumann, Sammlungsreferent am Technoseum, wird in den nächsten Monaten die Benz-Objekte sichten, darunter Möbelstücke, Fotos, Dokumente und Briefe: „Wir werden dadurch nichts Neues über die Geschichte des Automobilbaus lernen, aber wir erfahren mehr über die Familie Benz.“ |lmk

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