Hessheim Nachruf: Heßheim trauert um Altbürgermeister Karl Neunreither

Offenbar plötzlich und unerwartet ist am Samstag Karl Neunreither gestorben. Der Sozialdemokrat war von 2004 bis 2017 Ortsbürgermeister von Heßheim. Er wurde 74 Jahre alt.

„Für jedermann da zu sein, Bürgermeister aller Heßheimer zu sein“, das sei für ihn tiefe Überzeugung gewesen. So zitierte die RHEINPFALZ Karl Neunreither im Frühjahr 2017, kurz bevor er in der laufenden Wahlperiode aus Altersgründen sein Amt niederlegte. Wer ihn kannte, weiß, dass er diesen Satz ernst meinte und dass er stimmt.

Der gebürtige Frankenthaler, der 1984 erstmals in den Heßheimer Gemeinderat gewählt wurde und lange die SPD-Fraktion anführte, war in seiner Amtszeit als ehrenamtlicher Bürgermeister ein bescheidener Diener seiner Ortsgemeinde. Im Rampenlicht der Politik stand er gar nicht gern, die Fäden zum Wohle Heßheims zog er lieber im Hintergrund. Dennoch galt Neunreither als willensstarker und durchsetzungsfähiger Kommunalpolitiker. Man denke nur an die Entschlossenheit, mit der er auf dem Bau der Umgehungsstraße durch das Land beharrte. 2005 begannen dafür die Planungen, 2013 war erster Spatenstich, 2016 wurde die den Ortskern entlastende Straße eingeweiht.

Heßheim von Schulden befreit

Ebenfalls sehr wichtig war Karl Neunreither die Entwicklung Heßheims, dem innerhalb der Verbandsgemeinde eine besondere Bedeutung zukommt, zum Beispiel als Verwaltungssitz und Versorgungszentrum. In seine Amtszeit fällt die Erschließung etlicher Baugebiete und Baulücken, die Schaffung eines Generationenparks und die Erweiterung der Kindertagesstätte.

Der Sozialversicherungsfachangestellte hatte ein gutes Händchen fürs Finanzielle. Er holte Heßheim dauerhaft von den Schulden runter. Darauf weist sein um ihn trauernder Nachfolger Holger Korn (SPD) hin, der als Beigeordneter sieben Jahre lang von Neunreither lernen durfte. „Vorausschauend hat er mich schon früh eingebunden“, sagt Korn.

Er bestätigt, dass sich der Altbürgermeister nach seinem Rückzug aus den Verwaltungsangelegenheiten herausgehalten habe, „aber man konnte immer auf ihn zurückgreifen, er war immer ansprechbar“. Verbandsbürgermeister Michael Reith (SPD) würdigt den Verstorbenen als wichtigen Impuls- und Ideengeber der Verbandsgemeinde. Karl Neunreither hinterlässt seine Frau, zwei Töchter und drei Enkel.