Rhein-Pfalz Kreis Mehr Natur, mehr Farbe

Fussgönheim. Die Ratsmitglieder waren mit dem Konzept des Planers grundsätzlich einverstanden. Bei manchen Aspekten sahen sie zwar noch Verbesserungspotenzial oder Gesprächsbedarf. Diese Einzelheiten sollen jedoch später diskutiert werden. Nämlich dann, wenn es an die Verwirklichung geht – und der Kostenrahmen feststeht. Den soll Hans-Jürgen Wolf bis zur nächsten Sitzung des Bauausschusses aufstellen, sodass anschließend der Rat im Mai darüber befinden kann, was finanziell tatsächlich machbar ist. „Wir haben zunächst alle unsere Wünsche mit hineingepackt, auch im Hinblick auf den Förderantrag“, sagte Ortsbürgermeisterin Marie-Luise Klein. (SPD). Einzelne Elemente wieder zu streichen, sei leichter, als nachträglich etwas hinzuzufügen. Der Entwurf sieht vor, den Festplatz in der Mitte des rund 3000 Quadratmeter großen Areals anzulegen. Dort soll naturfarbener Bitumen aufgebracht werden. „Ich denke dabei an einen rot-braunen Splittbelag, nicht an eine graue Asphaltdecke wie bei Straßen“, erklärte Wolf. Im Norden soll ein Hochbeet angelegt werden. Auf dem Festplatz selbst können seinen Überlegungen zufolge drei Parkplatzreihen für Autos entstehen. Am westlichen Rand soll für die Anwohner eine sechs Meter breite Straße entstehen. Außerdem soll am östlichen Rand die Zufahrt zum Bürgerhaus verbreitert werden – zum Beispiel für Anlieferverkehr bei größeren Veranstaltungen. Im Süden markiert die Straße im Kirchgarten die Grenze. Hier werden den Plänen zufolge Pflanzinseln mit Bäumen und Hecken entstehen und die Bordsteine abgesenkt werden. Und zwar an den Stellen, wo es in die beiden Straßen geht sowie an den zwei Zufahrten zu den Parkplatzreihen. „Bei all dem achten wir besonders auf Barrierefreiheit für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung“, sagte Wolf. Auf der im Osten angrenzenden Fläche zwischen Bürgerhaus, Heimatmuseum und Schlossscheune hält Wolf ein Dorfcafé oder einen Seniorentreff für denkbar. Die dort vorhandene Grünfläche soll Kindern zum Spielen zur Verfügung stehen. Eins der Ziele bestehe darin, Treffpunkte zu schaffen, an denen die Leute miteinander ins Gespräch kommen. Bei Veranstaltungen könnten in dem Bereich beispielsweise Sitzbänke und Tische aufgestellt werden. Außerdem regte Wolf an, eine mobile Bühne an der Westseite des Bürgerhauses und eine weitere Bühne zwischen Schlossscheune und Synagoge aufzustellen. Die Kurzzeitparkplätze im Osten, in Höhe des Kartoffelmuseums, sollen erhalten bleiben. Als Unterstellmöglichkeit etwa bei schlechtem Wetter enthält der Entwurf auch Glasdächer entlang der Fassade des Bürgerhauses. Klaus Weiler (CDU) interessierte sich dafür, ob die Bordsteine Im Kirchgarten nicht gleich komplett entfernt statt nur teilweise abgesenkt werden können. „Absenken ist günstiger als alles zu entfernen und neue Entwässerungsrinnen zu bauen. Außerdem planen wir einen abgegrenzten Gehweg“, antwortete Wolf. Lothar Straßer (CDU) schlug vor, komplett neues Pflaster zu verwenden und nicht teilweise auf das vorhandene, in die Jahre gekommene zurückzugreifen. „Wir müssen abwarten, was wir hinsichtlich der Kosten gestattet bekommen“, sagte Ortsbürgermeisterin Klein. Entscheidungen zu Pflasterstein-Erneuerungen könnten zudem erst getroffen werden, wenn die geplante Regenrinne vom Festplatz zur Hauptstraße gebaut sei und die Bauarbeiten im Eingangsbereich des Kartoffelmuseums abgeschlossen sind, die der Kartoffelverein vorhat. Emil Koob (Wählergruppe) und Martina Fickler (CDU) betonten, dass es an dem neu gestalteten Areal auch eine Feuerwehrdurchfahrt geben müsse. Ob die Fördermittel in Gefahr geraten, wenn später ein Element aus dem Konzept gestrichen wird, wollte Jürgen Kuss (Wählergruppe) wissen. In Hinblick auf die Bürgerversammlung interessierte ihn, ob gar das gesamte Projekt auf der Kippe stehe, wenn die Mehrheit der Bürger gegen ein bestimmtes Entwurfselement sein sollte. „Nein, die letzte Entscheidung fällt der Rat. Und wenn wir weniger Geld benötigen, sinken die Zuschüsse analog, fallen aber nicht komplett weg“, erläuterte Marie-Luise Klein. Darüber hinaus kündigte sie an, das Konzept nach der Bürgerversammlung mit dem Heimat- und Kulturkreis abzustimmen. Denn der Verein sei von dem Vorhaben am meisten betroffen. Bis zur nächsten Ratssitzung sollen neben den geschätzten Kosten die Ergebnisse der Bodenuntersuchung vorliegen. Anlass dafür ist, eventuelle Altlasten festzustellen und zu prüfen, ob die Tragfähigkeit des Platzober- und -unterbaus gewährleistet ist.

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