Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute:

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„Vielen Dank für die Blumen“, sang schon Udo Jürgens und steuerte damit sogar die Titelmelodie für die Zeichentrickserie „Tom und Jerry“ bei. Darin versucht Kater Tom die Hausmaus Jerry zu fangen, was meistens zu skurrilen Verfolgungsjagden und Zweikämpfen führt. Das ist natürlich für die Zuschauer sehr lustig. Keine Verfolgungsjagd, aber einen lustigen verbalen Schlagabtausch haben sich am Montagabend Böhl-Iggelheims Bürgermeister Peter Christ und der Landrat des Rhein-Pfalz Kreises, Clemens Körner, geliefert. Auslöser dafür waren: Blumen! Die dürfen natürlich nicht fehlen, wenn man zwei Olympiateilnehmerinnen ehrt, wie es am Montag der Fall war. Doch bevor sich Britta Büthe und Jasmin Külbs über ihre Blumen freuen konnten, musste Landrat Körner seinen CDU-Kollegen Christ erst einmal daran erinnern, sie zu übergeben: Der Böhl-Iggelheimer Ortschef hatte sie nach seiner Laudatio einfach vergessen. „Wenn ich hier Bürgermeister wäre, hätte ich die noch überreicht“, meinte Körner, als er nach Christs Ansprache ans Pult trat. Christ schnappte sich daraufhin sofort die bereitliegenden Sträuße, um sie den Sportlerinnen zu übergeben. Zu seiner Entschuldigung muss man jedoch sagen: Man kann ja nicht an alles denken, sondern muss Prioritäten setzen. Genau das hat Christ auch getan, indem er den Fokus aufs Essen legte. „Bevor er gleich sagt, die Kreisverwaltung hätte es bezahlt, darf ich Sie schon mal zu einem Glas Sekt und einer Brezel einladen“, nahm er dem Landrat quasi die Butter vom Brot, äh der Brezel – obwohl die sowieso trocken in den Körben lag. Der revanchierte sich: Auf Christs Aufforderung „Kumm, lad’ nochmol zum Umtrunk ein“, konterte er ganz trocken: „Wer hat’s bezahlt?“ Wilde Verfolgungsjagden à la Katz und Maus waren daraufhin allerdings nicht angesagt. Vielmehr gingen die Politiker weiter auf neckischen Kuschelkurs. Und am Ende konnten sich die Olympiateilnehmerinnen gleich für einen doppelten Blumensegen bedanken, denn der Landrat hatte natürlich auch welche dabei – und gab die ganz ohne Erinnerungshilfe weiter. Daher geht die Goldmedaille im Blumen-Überreichen eindeutig an Körner. Aber wie heißt es doch so schön: Dabei sein ist alles. Namen wecken bekanntlich Assoziationen. Daher haben wir Anfang der Woche nicht schlecht gestaunt, als eine Mail vom Forstamt Pfälzer Rheinauen bei uns eintrudelte, die einen Anhang mit dem schönen Titel „BH-Sprechstunde“ hatte. Bitte was? BH und Wald, wie passt das denn zusammen? Diese Reaktion ist nicht allein darauf zurückzuführen, dass sich in der Landkreisredaktion ausschließlich (Land-)Frauen tummeln, auch Männer denken bei der Abkürzung BH sicher nicht als erstes an Bäume. Allerdings klärte uns ein Blick ins Dokument auf und machte alle wilden Spekulationen zunichte. So laden die Förster nicht etwa Frauen ein, um mit ihnen über ihre Körbchengröße zu fachsimpeln, sondern es handelt sich schlicht um die fachspezifische Abkürzung für Brennholz. Klingt logisch. Und eine Verbindung zu Büstenhaltern, also BHs, gibt es ja letztlich vielleicht doch noch – in Form der allseits bekannten Formulierung „ordentlich Holz vor der Hütte haben“...

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