Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute

Es gibt gewisse Fixpunkte, die sich die Mitarbeiter, die für die Kreis-Redaktion unterwegs sind, schon automatisch in den Terminkalender eintragen. Die Rettichfest-Eröffnung ist so ein Termin. Und genauso automatisch stöhnt es am anderen Ende der Leitung, dass es da bestimmt wieder regnet. Hat’s in den vergangenen Jahren und wird’s wohl auch in den nächsten. Aber Termin ist eben Termin, und zugesagt ist zugesagt. Und siehe da: Petrus öffnete nicht seine Schleusen. Die einzigen, die geöffnet wurden, waren die Zapfhähne. Geregnet hat’s trotzdem noch. Am Dienstagabend. Zum Feuerwerk. Spät, aber nicht zu spät. So war’s doch noch ein komplettes Rettichfest. Dann bis zum nächsten Jahr. (tc) Zur Stichwahl treten morgen die verbliebenen Bürgermeisterkandidaten für die Verbandsgemeinde Waldsee und die Ortsgemeinde Birkenheide an. So ein richtiges Hauen und Stechen gab es aber in Altrip, Neuhofen, Otterstadt und Waldsee nicht. Lediglich in Birkenheide ist der Ton bisweilen doch etwas rüder geworden. Handgreiflich ist in dem Dorf am Heidewald nach unseren Informationen aber zum Glück niemand geworden. Aber vielleicht hat diese gestochen scharfe Auseinandersetzung den einen oder anderen doch noch angestachelt, am morgigen Sonntag zur Wahl zu gehen. Mal sehen, wer dann den entscheidenden Stich macht ... (tc) Wer als Dannstadt-Schauernheimer Verbandsbürgermeister Geschichte schreiben will, hat es nicht leicht. Eine neue Entlastungsstraße hat die Haubenlerche zerbrütet. Ein hingebungsvoll geführter Streit um den rechten Fleck für einen neuen Supermarkt endete damit, dass er nirgendwo hinkommt. Und sonst? Fällt in der Verbandsgemeinde höchstens eine Gemüsekiste um. Oder ein Dreckbollen auf die Straße. Also widmet sich Stefan Veth jetzt den Erdklumpen. Die Bauern haben von ihm Post bekommen: Aufkleber mit der Aufschrift „Ich bleibe sauber“. Die sollen die Landwirte so in die Traktoren pappen, dass sie stets dran denken, die Erdbatzen immer brav von Achsen und Rädern zu klopfen. Ist diese ortsvetherliche Anti-Schlammschlacht erfolgreich, dann ist dem Saubermann ewiger Ruhm gewiss. Traktoren putzen, das heißt in Dannstadt-Schauernheim fürderhin „vethen“. Die krümelfreie Hauptstraße wird in „Stefan-Veth-Allee“ umbenannt. Auf ihr wird einmal im Jahr ein rauschendes Straßenfest zu Ehren der endlich erdlosen Fahrbahn gefeiert: die „Vethe“. Und wenn die Aufkleber doch wirkungslos bleiben? Dann greift der Verbandsbürgermeister zu schärferen Mitteln. Wer mit einem schmutzigen Traktor durchs Dorf rollt, wird zur Strafe erst geteert und dann gevethert. (häm) Krümelfrei mag die Hauptstraße in Dannstadt ja sein, autofrei ist sie eher selten. Ganz im Gegenteil. Am Donnerstagabend, so zwischen 18.15 und 19 Uhr, wälzte sich eine Blechlawine durch Dannstadts Hauptverkehrsader. Die meisten Fahrer setzten den Blinker in Richtung Angelstraße, wo es dann richtig eng wurde. Der Grund: Die Fußballer der FG Dannstadt, die dort ihren schmucken und stimmungsvollen Rasenplatz haben, bestritten gegen Deidesheim ein Aufstiegsspiel zur A-Klasse, was 700 Besucher sehen wollten. Das ist etwa das siebenfache Zuschaueraufkommen gegenüber herkömmlichen Partien. Der Verein hatte sich viel Mühe gegeben, alles perfekt organisiert, von der Würstchenbude bis zur Lautsprecherdurchsage. Das Wetter passte und für Autofahrer, die es gewohnt sind, fast bis zum Spielfeld zu fahren, wurde der Hartplatz zum Parkplatz umfunktioniert. Es hätte ein historischer Tag für die Dannstadter werden können. Doch das Wichtigste stimmte nicht – das Ergebnis. Die FGD verlor 0:3 und stieg nicht auf. Und so ist die Hauptstraße ab sofort nicht nur krümelfrei, sondern auch (fast) wieder autofrei. (thl) Zur Fußball-Kreishauptstadt hätte es Dannstadt auch im Falle eines Sieges wohl nicht gereicht. Es ist ja nun mal ein Dorf. Dieser inoffizielle Titel gebührt außerdem, zumindest in diesem Jahr, Schifferstadt. Der dort ansässige FSV – im Volksmund die „13er“ – stieg souverän in die Bezirksliga auf. Lokalrivale Phönix war drauf und dran, ebenfalls aufzusteigen, und zwar in die Verbandsliga. Das wäre der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte gewesen. Doch hätte, wenn und aber – das alles zählt nun mal nicht. Das Ziel wurde verfehlt. Nach dem Motto „knapp vorbei ist auch daneben“, muss Phönix in der kommenden Saison einen neuen Anlauf zum Aufstieg nehmen. Und das verbindet den städtischen Schifferstadter Verein mit dem aus dem dörflichen Dannstadt. (thl)

x