Rhein-Pfalz Kreis Kunstrasen statt Hartplatz

DANNSTADT-SCHAUERNHEIM. Der SV Schauernheim plant, auf seinem Kleinspielfeld einen Kunstrasen zu verlegen. Wenn der Kreis zustimmt, könnte 2015 gebaut werden. Die Gesamtkosten betragen etwa 148.000 Euro. Nach Abzug aller Zuschüsse muss der Verein knapp 52.000 Euro aufwenden.

„Für den SV Schauernheim ist dieses Projekt unglaublich wichtig, ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Ein Kunstrasenplatz wird unsere Jugendarbeit weiter voranbringen“, ist Vorsitzender Jochen Handrich überzeugt. Der 27-Jährige führt den SVS im dritten Jahr. 148.000 Euro kostet die Anlage des Platzes. Nach derzeitigem Stand schießt das Land 35 Prozent zu, der Kreis zehn, die Ortsgemeinde beteiligt sich mit 20 Prozent an der Investition. Die für den Verein verbleibenden knapp 52.000 Euro will der SVS mit Eigenleistungen um rund 20.000 bis 25.000 Euro reduzieren. „Wir hoffen auch auf Spenden und wollen das Kunstrasenfeld symbolisch und quadratmeterweise an Interessenten verkaufen“, erklärt Handrich. Andere Klubs haben damit gute Erfahrungen gemacht. Die Elfmeterpunkte, der Anstoßkreis und das Feld um die Eckfahnen sind da besonders begehrt. Den Antrag haben die Schauernheimer gestellt. Nun warten sie auf die Zusage des Kreises, der eine Prioritätenliste erarbeitet hat. Wenn alles gut geht, gibt es im November grünes Licht aus dem Kreishaus. „Dann könnten wir 2015 mit den Bauarbeiten beginnen“, sagt Handrich optimistisch. Die Schauernheimer veranschlagen rund zwei Monate Bauzeit. Die Ortsgemeinde befürwortet das Projekt. „Der SV Schauernheim leistet wertvolle Jugendarbeit, die in diesem Verein eine große Rolle spielt. Der SVS holt die Kinder von der Straße, bietet eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung an und nimmt so einen sozialen Auftrag wahr“, sagt Ortsbürgermeister Bernd Fey (CDU). Die Ortsgemeinde werde 20 Prozent der förderfähigen Kosten tragen. „Es geht nicht darum, ob gebaut wird, sondern wann“, erläutert Fey. Das Kleinspielfeld ist zirka 1900 Quadratmeter groß und wird bisher als Trainingsgelände genutzt. Weil das Hauptspielfeld – ein Naturrasenplatz – im Herbst und Winter, wenn das Wetter schlecht wird, oft nicht bespielbar ist, kommt dem kleinen Platz für Jugend, Erste und Zweite Mannschaft sowie Alten Herren große Bedeutung zu. Die starke Frequentierung, vor allem im Training, führt dazu, dass das Spielfeld nicht mehr in bestem Zustand ist. „In der Jugend haben wir mit Ausnahme der A-Junioren alle Altersklassen besetzt, teilweise in einer Spielgemeinschaft mit der FG Dannstadt. In der nächsten Saison kommt eine weitere Mannschaft hinzu“, informiert Handrich. Für den knapp 400 Mitglieder starken Verein schnüren weit über 100 Jugendliche die Schuhe. Vor elf Jahren haben die Schauernheimer die Jugendabteilung ins Leben gerufen, die sich längst einen guten Namen gemacht hat. „Aus dem Neubaugebiet Schauernheim-West mit seinen 150 Haushalten erwarten wir einen weiteren Zustrom an Kindern und Jugendlichen. Da ist es umso wichtiger, einen Kunstrasenplatz anbieten zu können“, sagt Handrich. „Mit dem Kunstrasen können nicht nur Punktspiele der Kleinen dort stattfinden. Wir entlasten damit auch unseren Naturrasen und im Winter die Halle, weil wir Flutlicht auf dem Kleinspielfeld haben“, verdeutlicht der Vorsitzende. Da auch bei schlechtem Wetter auf dem künstlichen Geläuf statt in der Halle trainiert werden kann, reduziere das die Heizkosten für die Halle enorm. Finanziell kann der SV Schauernheim das Projekt stemmen. „Die Altlasten haben wir auf 12.500 Euro zurückgefahren, zusätzlich haben wir 12.000 Euro in die Hebeanlage der Gaststätte investiert“, sagt Handrich. Da ist sogar noch etwas Luft für eine Umzäunung des neuen Kunstrasens, die ebenfalls mit rund 12.000 Euro zu Buche schlagen würde. Mit dem Verkauf von Werbeflächen am Zaun ließe sich dieser Betrag noch drücken.

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