Otterstadt Jubiläums-Theater kommt mit zwei Jahren Verspätung

Generalprobe: Die Otterstadter am Stammtisch.
Generalprobe: Die Otterstadter am Stammtisch.

Zwei Jahre, nachdem die Aufführungen des Theaterstücks über die „Stickelspitzer-G’schicht“ zum Ortsjubiläum ausfielen, werden sie nachgeholt.

Groß war die Enttäuschung, als Corona vor zwei Jahren sämtlichen Planungen für das 1000. Otterstadter Ortsjubiläum einen dicken Strich durch die Rechnung machte. Auch die Theatergruppe um Ingrid Lupatsch musste die geplante Neuinszenierung der „Stickelspitzer-G’schicht“ schweren Herzens nur eine Woche vor der Premiere abblasen. 1200 Karten waren schon verkauft, sechs ausverkaufte Vorstellungen fielen aus. Mit „Heulen und Zähneknirschen“ beschreibt Ingrid Lupatsch, die Schöpferin des Stücks, die damalige Gefühlslage.

Nachdem das Stück auch 2021 nicht auf die Bühne gebracht werden konnte, wurde 2022 ein neuer Versuch gewagt: mit Terminen im Sommer und weniger Stühlen. Und diesmal scheint alles zu klappen. Die größte Arbeit sei gewesen, neue Darsteller zu finden, berichtet Lupatsch. Denn nach zwei Jahren seien naturgemäß etliche Darsteller ausgestiegen, seien erkrankt oder hätten zu den neuen Terminen Urlaub. Doch Lupatsch ließ nicht locker: „Da bin ich aufdringlich und klingle an Haustüren“, sagt sie. Dazu fällt ihr ein Zitat eines Schauspielers ein: „Wann ich gewisst hätt, wie oft do geprobt werd, dann hätt ich net zug'sagt. Aber jetzt bin ich jo froh, dass ich debei bin.“

Noch Restkarten erhältlich

Am Anfang sei die Probe immer sehr holprig – wie eine Schubkarre mit viereckigem Holzrad. Aber auch die Schüchternen, Leisen und Zaghaften entfalteten sich in der Gruppe und lebten sich in die Charaktere ein. „Wenn alle sich dann trauen, mal ganz anders zu sein, dann kommt richtig Stimmung auf. Besonders, wenn die Otterstadter und die Waldseer leidenschaftlich übereinander herziehen“, sagt Lupatsch. „Wir lachen viel in den Proben. Über das Stück und über uns selber.“

In dem Stück werden jene Geschehnisse nacherzählt, die sich Ende des 19. Jahrhunderts ereigneten und die den Otterstadtern den Spitznamen Stickelspitzer einbrachten. Wer genau wissen will, wie sich die für die Otterstadter etwas peinliche Geschichte zutrug, der hat entweder schon eine Eintrittskarte für eine der sieben Vorstellungen oder er ergattert noch eine der Restkarten.

Termine

Die Premiere ist am Freitag, 27. Mai, um 20 Uhr. Hier gibt es noch Restkarten an der Abendkasse. Ausverkauft sind die Aufführungen am Samstag, 28. Mai, 20 Uhr, und Sonntag, 29. Mai, 17 Uhr. Weiter geht es dann am Pfingstwochenende: am Freitag, 3. Juni, 20 Uhr, Samstag, 4. Juni, 20 Uhr, sowie am Sonntag, 5. Juni, und Montag, 6. Juni, jeweils um 17 Uhr. Restkarten gibt es noch für 3. und 6. Juni, sie können im Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten unter Telefon 06232 36061 oder 36062 reserviert werden und kosten zehn Euro. Bei der Veranstaltung gilt keine Maskenpflicht und es muss auch keine Impfung nachgewiesen werden.

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