Lambsheim Interview: IG Freibadgelände stellt sich vor

Kuno Beutler setzt sich mit anderen Lambsheimern dafür ein, dass das ehemalige Freibadgelände nicht bebaut wird.
Kuno Beutler setzt sich mit anderen Lambsheimern dafür ein, dass das ehemalige Freibadgelände nicht bebaut wird.

Die Bürgergruppe, die sich im vergangenen Jahr formiert hat, um für den Erhalt des ehemaligen Lambsheimer Freibads als Grünfläche zu kämpfen, geht am Sonntag, 10. März, mit einem Aktionstag an die Öffentlichkeit. Initiator Kuno Beutler (68) erklärt den Hintergrund.

Herr Beutler, wer wird da am Sonntag in der Lambsheimer GMV-Halle aktiv und warum?
Das wird eine Veranstaltung von Einwohnern, die nicht wollen, dass das Gelände bebaut wird. Diese Forderung haben wir im Frühjahr 2023 mit einer Unterschriftenaktion untermauert, mehr als 170 Lambsheimer haben sich daran beteiligt. Wir sind jetzt ein harter Kern von circa zehn Aktiven, darunter auch Vertreter von SPD und Grünen. Denn nicht alle Fraktionen im Gemeinderat sind ja dafür, dass das Gelände für den Wohnungsbau erschlossen wird. Die Interessengemeinschaft will sich am Samstag der Öffentlichkeit vorstellen. Durch die Veranstaltung führen zwei geübte Moderatoren, es wird einen Imbiss und eine Malwerkstatt für Kinder geben. Wir wollen die Besucher um Ideen und Impulse für eine alternative Nutzung des Geländes bitten. Es sind bereits Leute mit Vorschlägen auf uns zugekommen.

In welche Richtung gehen diese Vorschläge?
Klar ist bereits, dass das stillgelegte Freibad mit seiner großen Liegewiese und dem Baum- und Heckenbestand frei von neuer Bebauung bleibt und zu einer naturnahen Begegnungsstätte für Jung und Alt werden soll. Das ist es ja teilweise schon, wenn man an die jährlichen Ferienfreizeiten dort oder die Aktivitäten von Kindertagesstätten denkt. Vor allem die Freizeiten sollen weiter stattfinden können, denn es gibt in Lambsheim kein anderes geeignetes Gelände dafür. Die Schule kommt unserer Ansicht nach als Ausweichstandort nicht infrage, schließlich geht es hier um Angebote in den Ferien, also außerhalb des Schulumfelds. Wie genau und für wen das Areal zu Freizeitzwecken entwickelt werden kann, soll Gegenstand des Austauschs am Sonntag und der weiteren Arbeit der Interessengemeinschaft sein. Über den Fortgang der Initiative werden wir auf unserer Internetseite www.freibad-lambsheim.de/ berichten.

Am 9. Juni werden in Lambsheim der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin sowie der Gemeinderat gewählt. Wird die Zukunft des ehemaligen Freibadgeländes zum Kommunalwahlkampf-Thema, wie Sie es vor einem Dreivierteljahr prophezeit haben?
Davon gehe ich fest aus. Das Thema hat ja noch eine andere, eine ökologische Komponente. Wir verstehen nicht, dass die Gemeinde hier eine CO2-relevante Grünzone zerstören und bebauen will, gleichzeitig aber für andere Projekte Zuschüsse aus dem Klimaschutzprogramm des Landes beantragt. Das passt doch nicht in die heutige Zeit, und das ist ein Missbrauch von Steuergeld.

Termin

Auftaktveranstaltung der Interessengemeinschaft ehemaliges Freibadgelände am Sonntag, 10. März, 11 Uhr, in der Halle des Gesang- und Musikvereins, Königsberger Straße 20c. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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