Rhein-Pfalz Kreis Holpriger Start

Ludwigshafen. Seit dem 15. Juni fahren die blau-weißen Busse der Palatina Bus GmbH durch den Rhein-Pfalz-Kreis – unter anderem auf der Linie 482, die von Freinsheim über Gerolsheim und Lambsheim nach Maxdorf führt. In den Wochen danach warteten viel Schüler vergeblich auf die Busse oder saßen viel länger in den Fahrzeugen als gewohnt. Bis Ende der Sommerferien sollen die Probleme im Fahrplan korrigiert werden.

Es gibt wohl kaum einen Menschen im Rhein-Pfalz-Kreis, der von dem Busbetreiberwechsel im Juni so unmittelbar betroffen war, wie die Schifferstadter Lehrerin Susanne Weber. „Drei Wochen lang herrschte hier Chaos“, sagt Weber, die am Schulzentrum Schifferstadt für die Busverbindungen zuständig ist. „Ende Juni gab es massive Probleme.“ Wegen Verspätungen der Busse seien die Schüler teilweise mehrere Stunden zu spät zum Unterricht gekommen, Tests wurden verpasst, aufgebrachte Eltern riefen reihenweise in der Schule an. „Den ganzen Tag hat das Telefon geklingelt, insgesamt hatte ich bestimmt eine Stunde Mehrarbeit am Tag“, sagt Weber. „Viele Eltern haben leider nicht verstanden, dass wir da gar nicht zuständig sind.“ Was war passiert? Am 15. Juni verschwand das Logo der Busverkehr Rhein-Neckar GmbH von den Straßen des Kreises, seitdem rollen die blau-weißen Gefährte der Palatina Bus GmbH durch die Straßen. Das in Mannheim sitzende Unternehmen hatte den Zuschlag bekommen, nachdem der Kreis das Linienbündel für den Rhein-Pfalz-Kreis neu ausgeschrieben hatte (wir berichteten). Die Beschwerden über das neue Unternehmen erreichten auch Landrat Clemens Körner (CDU): „Es gab nach der Umstellung größere Probleme, mit denen wir so nicht gerechnet hatten.“ Ursache der Schwierigkeiten ist seiner Meinung nach vor allem, dass der Busfahrplan an die Fahrtzeiten der S-Bahnen angepasst wurde. „Das war ein Quantensprung, vorher ist jede Linie für sich gefahren.“ Seine Hoffnungen liegen jetzt auf den Sommerferien: „Es muss viel nachjustiert werden, da kommt es natürlich gelegen, wenn ein Großteil der Nutzer im Urlaub ist.“ Marcus Weigl, Verkehrsleiter der Palatina Bus GmbH, bestätigt, dass in den Sommerferien noch mal an dem Fahrplan gearbeitet wird. „Die größten Probleme sind aber schon behoben“, sagt er. Nachdem die Beschwerdeflut sein Unternehmen erreicht hatte, nahm Weigl selbst in einem Bus Platz. Die Schwierigkeiten erlebte er dann am eigenen Leib: In die Friedhofstraße in Maxdorf fuhren drei Busse gleichzeitig ein und versperrten sich gegenseitig den Weg, am Ende hatte sein Bus 15 Minuten Verspätung. „Solche Stellen haben wir sofort entschärft“, sagt Weigl. Schon am 21. Juni wurde das erste Maßnahmenpaket umgesetzt, am 13. Juli traten die nächsten Änderungen in Kraft. „Seitdem ist es schon viel besser geworden“, sagt Lehrerin Weber. Verkehrsleiter Weigl ist trotzdem noch nicht zufrieden: „Wir sind, was die Pünktlichkeit angeht, noch nicht am Ziel.“ Spätestens nach den Sommerferien wird sich zeigen, wie viel näher das Unternehmen diesem – eigentlich selbstverständlichen – Ziel gekommen ist.

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