Rödersheim-Gronau Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom

Auf Initiative des Turnvereins Rödersheim findet anlässlich des 85. Jahrestags des Novemberpogroms am Sonntag, 12. November, 14 Uhr, in der Aussegnungshalle auf dem Friedhof in Rödersheim eine Gedenkveranstaltung statt. Gedenkredner wird der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Bernhard Vogel, sein.

Damit soll auch der aus Rödersheim stammenden verfolgten und ermordeten Juden gedacht werden, deren Namen auf der 2022 eingeweihten Stele auf dem Friedhof verewigt sind. Bernhard Vogel wird zum Thema „Novemberpogrom 1938 – 85 Jahre danach“ sprechen. Jugendliche des TV Rödersheim werden Texte verlesen, die das damalige Geschehen in Bad Dürkheim, dem Wohnort zweier gebürtiger Rödersheimer Jüdinnen, veranschaulichen.

Außerdem stellt Wolfgang Ettmüller vom TV Rödersheim die Schicksale vor von Karolina Schohl, geborene Reiss (1848 bis 1939), und ihres Sohnes Otto, sowie Flora Strauss, geborene Heim (1879 bis 1967), und deren Sohn Berthold. Deren Lebensläufe hat Wolfgang Ettmüller bei seinen umfangreichen Recherchen zu den aus Rödersheim stammenden Juden gerade erst jetzt aufgedeckt, weshalb ihre Namen aktuell noch in die Liste auf der Rödersheimer Stele eingemeißelt wurden.

Weitere Mitwirkende der Gedenkveranstaltung sind der Chor der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz aus Speyer unter Leitung von Inna Vashinskaja sowie der Organist Rudi Scholl mit einem Instrumental- und Vokalensemble. Landrat Clemens Körner (CDU), Verbandsbürgermeister Stefan Veth (CDU) und Ortsbürgermeister Thomas Angel (FWG) beteiligen sich mit Grußworten.

Die beiden Pfarrer Tobias Laun von der protestantischen Kirchengemeinde Dannstadt/Hochdorf-Assenheim und Michael Hergl von der Pfarrei Heiliger Sebastian werden die Veranstaltung mit einem Gebet beschließen. Eine ukrainische Familie beteiligt sich mit einem Lied aus ihrer Heimat mit dem Bitten um Frieden.