Rhein-Pfalz Kreis Eine Reform und ihre Folgen

Dannstadt-Schauernheim. Der Zusammenschluss zu Großpfarreien innerhalb des Bistums Speyer wird sich auch auf die Ökumenischen Sozialstationen auswirken. Das wurde beim Besuch von Generalvikar Franz Jung am Donnerstag beim Pfarrverband Schifferstadt deutlich. Dazu waren Vertreter der zukünftigen Pfarreien Dannstadt (St. Sebastian), Schifferstadt (Edith Stein) und Waldsee (St. Christopherus) eingeladen.

Wenn die neuen Pfarreien am 1. Januar 2016 ihre Arbeit aufnehmen, endet die Mitgliedschaft der bisherigen Pfarrgemeinden bei den Ökumenischen Sozialstationen, erläuterte Michael Gerst, Leiter der Stabsstelle Verbandswesen beim Caritasverband Speyer. Die neu gewählten Verwaltungsräte dieser Pfarreien müssen ihm zufolge dann entscheiden, ob sie wieder Mitglied bei einer Sozialstation werden wollen und das beantragen. Jede Pfarrei könne aber nur in einer Sozialstation Mitglied werden. Bei der zukünftigen Pfarrei St. Sebastian steht deshalb eine Entscheidung zwischen einer Mitgliedschaft in der Sozialstation Limburgerhof oder der Sozialstation Böhl-Iggelheim an. Hintergrund: Die Pfarrgemeinde Mutterstadt, eine der vier Gemeinden, die Teil von St. Sebastian werden, ist derzeit Mitglied bei der Sozialstation Limburgerhof. Die Pfarrgemeinden Dannstadt, Hochdorf und Rödersheim, die weiteren zukünftigen Mitglieder von St. Sebastian, sind dagegen Mitglied bei der Sozialstation Böhl-Iggelheim. Die Pfarrei St. Sebastian werde wohl Mitglied bei der Sozialstation Böhl-Iggelheim, hieß es bei der Versammlung. Der Elisabethenverein Mutterstadt könne jedoch Mitglied bei der Sozialstation Limburgerhof bleiben. Wie Gerst erläuterte, können die Elisabethen- und Krankenpflegevereine weiterhin unabhängig von der Pfarrei Mitglied bei den Sozialstationen bleiben. Außerdem dürfen sie eigenständig bleiben. Es werde jedoch empfohlen, dass sie sich innerhalb der neuen Pfarrei zu einem gemeinsamen Verein zusammenschließen. Neuen Mitgliedern der Elisabethen- und Krankenpflegevereine sollen keine Rabatte mehr gewährt werden, wenn sie Pflegeleistungen der Sozialstationen in Anspruch nehmen. Bisher bekamen ihre Mitglieder in der Regel Sonderkonditionen. Das Gemeindepastoral 2015, das Grundlage der neuen Struktur innerhalb des Bistums Speyer ist, bringe nicht nur strukturelle Veränderungen, sondern biete auch die Chance „neu verstehen zu lernen, was Kirche ist“, sagte Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats. Man müsse sich aber auch darüber klar werden, dass aufgrund immer knapper werdender Ressourcen an Geld und Personal „vieles nicht mehr geht“. Die Pfarreien müssen ein pastorales Konzept entwickeln. Der erste Schritt hierfür sei eine Bestandsanalyse. Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte berichteten, dass dies in den einzelnen Pfarreien bereits geschehen oder derzeit in Arbeit sei. Angeregt wurde, Erfahrungen, wie bei dieser Analyse am besten vorgegangen wird, im Internet zu veröffentlichen. Weitere Schritte bei der Entwicklung des Konzepts, für die eine Zeitspanne von zwei Jahren veranschlagt ist, sind die Festlegung der Schwerpunkte der pastoralen Arbeit und von Zielen. Dabei müsse entschieden werden, welche der bisherigen Aktivitäten gestrichen werden sollen. „Was kann man loslassen“, brachte ein Schifferstadter die Überlegungen und Bedenken der Ehrenamtlichen der Gemeinden auf den Punkt. Geklärt werden muss darüber hinaus, wie und wo kirchliche Feste wie Fronleichnam zukünftig gefeiert werden. Ein Punkt, der für lebhafte Diskussionen sorgte. So wurde beispielsweise deutlich, dass Rödersheim nicht bereit ist, auf die bisherige Form der Fronleichnamsfeier zu verzichten. Eine gemeinsame Fronleichnamsfeier als Pfarrgemeindefest nannte ein Ehrenamtlicher „als Vision für die Zukunft“. (ann)

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